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Brevet de 1810 :
"NOTIFICAZIONE. L. I. R.
Camera aulica generale si è compiaciuta ultimamente concedere, sotto le
condizioni e colle norme volute dalla sovrana patente dell' 8 dicembre
1810 :
Un privilegio esclusivo, duraturo cinque anni, ad Anna Streicher e
figlio, fabbricatori d'islrcmenti a Vienna, nella Landstrasse Umgasse,
n. 413, per un miglioramento intorno ai forte - piani, cioè :
1.
Di applicare ai forte-piani a tavola di qualsivoglia forma, mediante un
prenditore (funger) movibile, ii conosciuto macchinismo inglese con
sedia preparata di martelli e molle, in guisa che questa sedia traversi
dietro la tostatura, e che il battimento dei martelli succede nella
stessa maniera, come nel cosi detto meccanismo di Vienna, per cui il
lignare facile e brillante del meccanismo viennese
si combina col vigore inglese; dal che risulta inoltre il vantaggio
negli istromenti a tavola, che ì martelli in qualunque modo tieno
compressi, non possono mai toccare le corde del tono vicino.
2.
Di fermare la sedia dei martelli sopra una base elastica, per togliere
il rumore che tanto disturba nel meccanismo inglese.
3.
Di applicare sui forte-piani a scrigno col meccanismo inglese i
prenditori alla cima degli astratti (verghers), di separare i martelli
dai medesimi, per cui è superfluo il secondo meccanismo necessario nei
forte-piani inglesi, e si ottiene maggior precisione col prenditore, ed
il totale scioglimento dei martelli."
Il Messagiere Tirolese, Volume 18, 03/02/1832,
p. 31
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Brevet de 1823 : "Fünfjähriges Privilegium des Johann Streicher,
Werkführers des Pianoforte-Geschäftes seiner Mutter M. A. Streicher,
geb. Stein, auf die Erfindung von Piano forte mit umgekehrten
Mechanismus. Ertheilt am 9 August 1823. In den Jahren 1828 und
1833 auf fünf Jahre verlängert. Erloschen durch Zeitablauf im Jahre
1833.
Die Mechanik dieser Pianosorte ist der sonst gewöhnlichen ganz
entgegengesetzt, in dem die Hämmer von oben auf die Saiten schlagen.
Eben so ist auch die Tastatur und die Dämpfung über den Saiten und
dem Körper angebracht.
Die Saiten werden übrigens wie gewöhnlich
aufgezogen ohne die Tastatur entfernen zu müssen. Das Stimmen
geschieht vorn unter der letztem mittelst der Verschiebung ohne
Benützung eines Stimmleders."
Beschreibung der Erfindungen und
Verbesserungen, für welche in den Kaiserlich-königlichen
österreichischen Staaten Patenten ertheilt wurden, 1841, p. 269
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"Der Hammer-Anschlag geschieht bey dem gewöhnlichen Pianoforte
von unten nach oben. Joh. Bapt. Streicher in Wien brachte hierin eine der
vorzüglichsten Verbesserungen an, vermöge welcher das Princip des
Hammer Anschlages so weit verschieden ist, daß der Hammer umgekehrt von oben
nach unten anschlägt, woben die inneren Bestandtheile im Wesentlichen
dieselben sind. Er erhielt d. 19. Aug. 1823 ein 5 jahr. Priv. auf die
Erfindung :
1)
bey einem Pianoforte durch einen umgekehrten Mechanismus,
woben die Hämmer von oben auf die Saiten schlagen, einen viel stärkern,
rundern und biegsamern Ton zu erzwecken, als bisher möglich war;
2)
die Haltbarkeit der Stimmung durch unmittelbare Verbauung des Stimmstockes mit
der Leistenverbindung, der sogenannten Zwerge, auf das höchste zu steigern,
und den Resonanzboden, mit dem Stimmstocke verbunden, unter den Saiten
weglaufen zu lassen;
3)
durch Absonderung der Hämmer von den Tasten, den Anschlag bestimmter
zu machen, und mittels eines Hammerrechens eigener Art (obschon sich auch
Messingcapseln bey dem umgekehrten Mechanismus anwenden lassen) jedem
Stocken gewöhnlicher Capseln vorzubeugen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß der
Hammer-Anschlag gegen de Steg und Resonanzboden einen viel stärkern,
bestimmtern und singenden Ton hervorbringt, da die Saite nicht, wie bey dem
entgegengesetzten Anschlage, vom Stege gehoben werden kann, und mitbin kein
Klirren verursacht.
Daher haben aufrechtstehende Pianoforte immer einen
schönern Ton, als Flügeln und tafelförmige Instrumente. Durch den Hammer
Anschlag von oben hat Streicher diese Vorzüge des Tones auf liegende
Pianosorte übertragen.
Der Hammer ist nun von der Taste ganz abgesondert und
der Einwirkung derselben durch schiefen Anschlag, Verdrehung der Capsel,
Werfen des Hölzes : nicht mehr ausgesetzt; der Hanuner kann nie stocken (was
bey Messingcapseln nur zu oft der Fall ist) da er durch einen silbernen
Stift in einer mit Casimir gesuterten Nuth sich bewegt; er kann nie aus dem
Rechen springen, was bey Capseln durch starkes Schlagen manchmahl geschieht;
die Dämpfung kann nie stocken oder raufchen, da sie rückwärts in Pergament
eingezogen ist; das Aufschlagen der Tastatur unv Dämpfung ist so bequem
eingerichtet, daß weder die eine, noch die andere beym Saiten.
Aufziehen
hinderlich ist und nie abgenommen werden dürfen. Die Stimmstifte befinden
sich unter der Claviatur am ordern Rande des Claviers gegen den Spielenden
zu.
Die Claviatur steht etwas höher, und der Kasten selbst hat daher einen
andern Bau, und ist vorne, wo die Claviatur sich befindet, höher, rückwärts
aber niedriger.
Der Ton ist viel reiner und läßt sich im Spiele bis zur
höchsten Stärke erheben, weil die Saite durch den von oben anschlagenden
Hammer fester an den unten liegenden Steg gedrückt wird, nicht aber, wie es
bey dem von unten aufwärts schlagenden Hammer der Fall ist, etwas gehoben
wird. Die Länge des schwingenden und tönenden Theils der Saite bleibt also
unverändert. Das Priv. wurde 1829 auf weitere 5 Jahre verlängert."
Systematische darstellung der neuesten fortschritte,
Volume 2, 1830, p.
22
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Brevet de 1824 : "Fünfjähriges Privilegium des Johann Streicher,
privilegirten Klavier-Instrumenten-Berfertigers in Wien, auf
Veränderungen an den aufrecht stehenden Piano fort es. Ertheilt am
26. Februar 1824. Erloschen durch Zeitablauf im Jahre 1829.
Die
Hämmer an diesen Instrumenten werden durch nahe zwei Fuß lange Stäbe
(sogenannte Abstrakten) in Bewegung gesetzt. Sie sind in einem
Rahmen vereiniget, und von der Tastatur abgesondert.
Um den Ton beim
Spielen zu verstärken, ist die Mechanik so eingerichtei, daß
jedesmal die Oktave des angeschlagenen Tons mitklingt. Diese
Verstärkung kann übrigens nach Willkür gebraucht werden."
Beschreibung der Erfindungen und
Verbesserungen, für welche in den Kaiserlich-königlichen
österreichischen Staaten Patenten ertheilt wurden, 1841,
p. 270
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"Joh. Bapt. Streicher in Wien hat an der engl. Mechanik
die wichtige Verbesserung gemacht, daß er jedem Tone seine Octave beysügte,
so daß eine und dieselbe Taste ihren eigenen und den Hammer der nächsten
Octave in Bewegung setzt.
Die Hauptvorrichtung besteht in einem Nahmen und
den darunter besindlichen Stoßzungen, welche durch P, dale in Bewegung
gesetzt werden. Dieses Pianoforte hat die Gestalt eines Secretärkastens, ist
sehr bequem zu stellen und daher für dir kleinsten Locale geeignet; es
zeichnet sich durch einen kräftigen, klingenden Ton vor allen bibher
bekannten ausrechtstehenden Instrumenten vortheilhaft aus."
Systematische darstellung der neuesten fortschritte,
Volume 2, 1830, p. 32
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"Anzeige und Erklärung zweyer, von Joh. Bapt. Streicher erfundener,
aüsschliessend privilegirter Ciavier-Instrumente, welche unter der Firma
Jeanette Streicher, geb. Stein et Sohn verfertigt werden.
Patent-Piano forte mit Hammeranschlag von oben.
Obschon das Pianoforte in den letztlm ao Jahren durch die Verbesserungen
solcher Männer, welche- als wahre Künstler nicht blos den Erwerb, sondern
die Forderungen der Kunst vor Augen hatten, auf eine hohe Stufe gestellt,
und den Wünschen der besten Clavierspielcr näher gebracht wurde« so
vermissten Letztere, so wie jedes geübte Ohr doch noch Manches, was die
genaueste Darstellung eines Tonstückes i» allen «einen Schaltirungen
erfordert, und was sich auf dem gewöhnlichen Wege, trotz aller Bemühungen
und Versuche, doch nicht erreichen Hess.
Die vortrefflichen Compositionen, welche besonders in neuerer Zeit für das
Pianoforte geliefert wurden, so wie die ausgezeichnet grossen Meister,
welche man auf diesem Instrumente zu bewundern Gelegenheit hatte, erregten
den Wunsch immer lebhafter, dem Flügel-Pianoforte einen Ton zu verschaffen,
welcher nicht nur die schnellste, glänzendste.
Ausführung jeder
Composition leicht machen, sondern auch durch Fülle, Rundung, Kraft und
Zartheit seiner Schwingungen das Gefühl mehr aufregen, mehr ansprechen
könne, und den Spieler 4er ängstlichen Sorgfalt überhebe, dass der Ton im
stärksten Anschlage grell und schleppend, oder im Piano kleinlich und mager"
werde.
Die Bemerkung, dass bei aufrecht stehenden Pianofortes der Ton viel
kräftiger, voller und singender, besonders im Discant aber stärker als bey
liegenden Pianoforte ist (welche Vorzüge nur der Hammeranschlag auf
die Saiten, gegen denllesonnanz-Boden, gegen den Steg und dessen Stiften
bewirken kann), zeigte den Weg an, welchen man einschlagen musste 9 um oben
erwähnte Eigenschaften auch auf die Flügel, oder überhaupt auf liegende
Instrumente überzutragen.
Es handelte sich-nun darum, eine Mechanik zu erfinden, welche bey ganz
entgegengesetztem Wirken (den Hammeransclilag von oben herab) an
Leichtigkeit der Behandlung und des Anschlages der Gewöhnlichen ganz gleich
komme, und mit diesen Vortheileri auch zugleieh die grösstmöglithste
Dauerhaftigkeit verbände.
Der Versuch würde vor zwey Jahren, und zwar auf mehrere Arten gemacht, von
welchen diejenige auf immer beybebalten wurde, welche sich durch
Einfachheit, Dauer Hnd Zweckmässigkeit am meisten bewährte, und zugleich
alle jene Verbesserungen erlaubte, durch welche sich diese Pianofortes
ausser dem schöneren Ton noch vortheilhaft auszeichnen.
Man beschränkt sich hier, nur jene Vorzüge anzuführen, welche für den
Besitzer eines solchen Pianofortes die wichtigsten sind.
1. Die Solidität des Corpus gewinnt durch die an sieben Stellen unmittelbare
Verbauung der innern Lcistenverspreitzung mit dem Stimmstocke
ausserordentlich viel, und ein Heben, Ziehen oder Nachgeben des Stimmstockes
isf nun durchaus nicht mehr möglich, wodurch die Haltbarkeit der Stimmung
neynahe unveränderlich wird, und der Discant gegen den Bass nie zu tief
werden kann.
2. Da unter den Saiten keine Mechanik befindlich ist, se kann nun der
Resonnanzbodcn ringsherum sefcst bis auf den Stimmstock sich erstrecken und
aufliegen, aus welcher Ursache seine Schwingungen viel gleichmäßiger werden,
der Discant alles Hölzerne verliert, und so gloikenartig klingt, dass man
selbst beym Anschlage auf einer Saite nur reinen Ton vernimmt.
3. Der Hammeranschlag von oben ist viel sicherer, kräftiger und
naturgemässer. Die Saite wird gegen den Steg und Resonnanzboden gedrückt,
bleibt fest am Stegstiften liegen und gibt auf diese Weise einen weit
runderen, reineren, Wangvolleren Ton, welche sich nie ins Grelle treiben,
sondern unter der Hand sich gleiehsam schwellen, stärker, schwächer,
anwachsend und abnehmend bilden lässt; die Schränkung der Stegstiften
braucht, da die Saite durch den Schlag nicht mehr gehoben werden kann, nur
massig zu seyn, daher die Reibung der Saite sehr vermindert ist, selbe nicht
so leicht springt, und das Stimmen sehr erleichtert wird.
4. Bey der neuen Mechanik ist der Hammer von deF Taste ganz abgesondert, und
wird nur von. der auf der Taste befindlichen Auslösung in Bewegung gesetzt,
der Anschlag.geschehe nun richtig oder nicht, gerade abwärts oder seitwärts,
so hat dieses auf den Hammer keinen jSinfluss, sondern selber muss, da er,
blos von der Auslösung berührt, weder rechts'noch links weichen kann, immer
senkrecht auf die Saiten fallen, und einen festen, bestimmten Ton
hervorbringen. Ausser dem Anschlage von oben ist diese Absonderung des
Hammers von der Taste eine der. vorzüglichsten Ursachen, aus welcher alle
Spieler, selbst Kinder, einen schönen Ton aus diesem PatcntPianoforte
ziehen.
5. Durch einen Hammerrechen, In welchem die Hammerstiele am silbernen
Stiften sich bewegen, ist jedem Stocken der Hämmer vorgebeugt, und weder
Zeit noch Staub können den prompten Anschlag derselben verhindern. Jeder
Hammer kann einzeln auf das schnellste heraus genommen werden, und der
härteste Angriff vermag denselben nicht aus seiner Lage zu bringen, noch aus
dem Rechen zu schlagen, denn eher würden die Saiten der übermässigen Gewalt
weichen. .
6. Eben 10 wenig ist die Dämpfung einer Veränderung oder dem Stocken
unterworfen; kein Staub, keine feuchte Witterung haben Einfluss auf selbe;
sie kann weder im Ganzen, noch in den einzelnen Theilen jemals Unbrauchbar
werden, und dämpft auf das genaueste und stilleste. Gegen das Hineinfallen
fremder Körper ist sie durch die Tastatur geschützt.
7. Obwohl das Stimmen unter der Tastatur verrichtet wird, so unterliegt es
gar keiner Schwierigkeit, und erfordert, sobald sich der Stimmer nur einiger
Massen damit bekannt gemacht hat, nicht mehr Zeit als gewöhnlich. Er bedarf
keines Stimmkeiles, welcher Selbst oft einen Nebenton verursacht, der das
Stimmen erschwert, sondern stimmt, mittelst der Verschiebung auf einer, zwey
und drey Saiten, wobey er, sich eines sehr zweckmässig eingerichteten
Stimmhammers bedient.
Der obenerwähnte Bau des Corpus, durch welchen der Stimmstock an Geben
Stellen auf das genaueste mit der Zarge und def inneren Leistenverspieitzung
unmittelbar verbunden ist, und ein Ganzes ausmacht; der überall, selbst auf
dem Stimmstocke aufliegende Resonnanzboden; die wenigere Schränkung der
Stegstiften; alles dieses trägt zur grössten Haltbarkeit der Stimmung bey,
und nur kalte, beisse öder feuchte Witterung können noch einigen Einfluss
auf das Verstimmen dieser Pianoforte haben, welches aber auch dann nuir
gleichnjääsig geschieht, ohne dass das Instrument in sieji selbst
verstimmet, sondern im Ganzen zu hoch oder zu tief wird.
Sollte eine Saite aufgezogen werden, so ist es weder nöthig die Dämpfung
noch Tastatur abzunehmen, sondern beyde werden blos aufgeschlagen, bey
welcher Verrichtung es unmöglich ist, Eine oder die Andere zu beschädigen;
die Saite kann dann bequem unter der Dämpfung weggezogen werden.
8. Gehört es noch unter die wesentlichen Vorzüge dieser Patent-Pianoforte,
dass alle Theile der Mechanik unter der Tastatur befindlich, und, so wie
letztere, gegen das Hineinfallen des Staubes oder anderer Sachen aufs
sorgfältigste geschützt sind.
Diese Gattung Instrumente hat drey Veränderungen, als :
1) das Forle oder Aufheben der Dämpfung,
2) die Verschiebung auf zwey Saiten (statt des gewöhnlichen Pianozuges) und
3) die Verschiebung auf eine Saite.
Dieses sind in möglichster Kürze dier Haupteigenschaften dieses
Patent-Pianoforte; würde selbst der Ton, durch welchen es sich doch am
meisten auszeichnet, nichts gewonnen.haben, so sind doch die Vortheile der
Mechanik, die Dauerhaftigkeit derselben, die Schnelligkeit dos Auftchlagen
der Tastatur, die Leichtigkeit, mit welcher man zu den Tasten, so wie zu
jedem Theile der Mechanik gelangen kann, für jeden Kenner so überwiegend,
dass es zu hoffen ist, diese Instrumente in einigen Jahren allgemein
verbreitet zu sehen.
Nicht die Sucht, sich durch etwas Neues öder
Ungewöhnliches auszuzeichnen, sondern ganz allein der Wunsch, den Vorwurf
der'Armuth des Tones von dem harmoniereichsten Instrumente abzuwälzen; dem
Spieler, der nicht allein schnelle, trockene, kalt lassende Passagen zu
machen, sondern seinen Vortrag so einzurichten sucht, dass er auch die
Empfindung seiner Zuhörer in Bewegung setzen, und ihnen die seinige
mittheilen, dass sowohl er als der minder Geübte ohne Anstrengung, ohne
Aengstlichkeit alle mögliche Steigerung und Abnahme des Tones hervorbringen
könne, mit einem Worte, dem Clavierspieler ein Organ zu verschaffen, das
Alles, was er sagen will, schön und edel, ohne irgend an eine Mechanik zu
erinnern, darstelle, hat dieses Instrument hervorgebracht, und die viele
Mühe erleichtert, welche das Zustandebringen desselben kostete. Der Beyfall
wahrer Musikkenner wird der schönste, grösste Lohn seyn, welcher dem
Erfinder zu Theil werden kann.
Aufrechtstellendes. Patent-Pianoforte.
Dieses Instrument unterscheidet sich durch folgende Eigenschaften:
1. Ist dessen äussere Form schrankförmig; der eigentliche innere Corpus
gleicht einem senkrecht aufgestellten FlügelPianoforte, dessen Spitze nach
unten, der breite Theil aber nach oben gekehrt ist; die Hämmer, welche durch
Stäbe (Abstracten) mit der Tastatur in Verbindung gesetzt sind, schlagen
oberhalb derselben gegen die Saiten. Diese Pianoforte sind in England unter
dem Namen: Cabinet-Pianoforte allgemein gebräuchlich, und zeichnen sich
durch ihre Solidität und schönen Ton besonders aus.
2. Befindet sich der Stimmstock, an welchem wie an einem Flügel-Pianoforte
alle Stimninägel stehen, in einer, selbst für den kleinsten Stimmer bequem
erreichbaren Höhe.
3. Sind die Hammer alle von den Tasten abgesondert, und laufen in einem
eigenen Rechen, durch welchen sie nicht nur auf das genaueste auf die Saiten
treffen. müssen, sondern auch durch die Art. ihrer Befestigung an den
Abstracte« nie stocken können.
4. Der ganze Corpus so wie der Stimmstock ist genau so, wie bey dem vorher
beschriebenen liesenden Pianoforte gebaut, und die Haltbarkeit der Stimmung
dieselbe.
5. Liegt auch der Resonnanzboden gleich dem der Patent-Flügel überall auf,
und bewirkt im Vereine mit dem auch hier Statt findenden Hammeranschlag
gegen die Saiten, den Steg und Resonnanzboden einen eben so klangvollen,
glockcnartigen Discant, als bey den Patent-Flügeln.
6. Endlieh durch die neue Vorrichtung, anf deren Erfindung dem Obgenannten ein Patent verliehen wurde, und welche im Wesentlichen
darin besteht, dureh eine sehr einfache Mechanik, wefthe mittelst eines mit
dem Fusse zu tretenden Zuges in Wirksamkeit gesetzt wird, jedem Tone seine
obere Octave beyzufiigen, so zwar, dass ein und dieselbe Taste ihren eigenen
und den Hammer (nicht Taste) der nächsten obern Octave in Bewegung setzt.
Dass dadurch der Reichthum des Instrumentes s um sehr vieles vermehrt
worden, dass in allen Arten des Spieles bey zweckmässiger Anwendung ganz
neue überraschende Effecte hervorgebracht werden können, dass der Spieler
nun im Stände ist, die schnellsten, gewagtesten Octavengänge, die sonst mit
gespannter Hand gemacht werden mussten, mit einzelnen Fingern zu machen,
dass die unsichersten Sprünge nun leicht sind, dass, wenn eine oder beyde
Hände Accorde aushalten, man; mit demselben Pedale diese Accorde um eine
Octave höher, gleich einem Echo nachschlagen könne, wird der aufmerksame
Spieler so wie der talentvolle Musiker von selbst finden.
Da das
Mitanschlagen der obem Octave jeden Ton bestimmter klingen macht (gleich dem
Octavregister auf der Orgel), so passt dieses Pedal hauptsächlich zu jenen
Stellen, die eine starke besondere Wirkung machen sollen, und man hat dabey
nur in Acht zu nehmen, dass zwischen beyden Händen eine Oo-tave leer
bleibe, damit die Octaven des Basses nicht schon durch die rechte Hand
angeschlagen werden.
Dieses Patent-Pianoforte hat drey Veränderungen, als: die Verschiebung, den
Octavenzug und das Forte.
Die Dauerhaftigkeit dieses Instrumentes, sein kräftiger Ton, der
ausgezeichnet schöne Diseant, so wie- die überraschende Wirkung des
Octavenzuges lassen hoffen, dass dieses aufrechte Patent-Pianoforte dem
Musikkcnncr mehr als Nolhbehelf für Mangel an Platz seyn, und ihm ein weites
Feld für neue musikalische Effecte öffnen werde. Zugleich glaubt der
Erfinder durch diese beyden Instrumente gezeigt zu haben, wie sehr er
bemüht ist, durch zweckmässige Veränderungen, dem Pianoforte eine immer
grössere Vollkommenheit zu geben, und sich dadurch am besten allen
Musikfreunden zu empfehlen. Wien, im November 1824."
Intelligenzblatt zur Caecilia, 1825, n°7, p. 30-34
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Brevet de 1827 : "A Streicher Anna e figlio di Vienna fabbricatori di
forte piani, per un anno. Sovrana Risoluzione primo novembre 1827.
Miglioramento nei piano-forti d'ogni sorta, d'applicare cioè secondo la
nuova moda inglese de'fondi di risonanza di metallo, cioè d'acciajo, rame od
ottone anzi che di legno, col qua! mezzo li strumenti acquistano maggior
solidità e miglior suono. Aulico Dispaccio 24 novembre 1827 N. 30527-3642."
Collezione delle leggi, istruzioni e disposizioni di
..., 1827, p. 157

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Brevet de 1831 : "Streicher,
facteur allemand (!), perfectionne la mécanique en général, et apporte
divers changements à l'échappement anglais."
Organographie : La facture instrumentale depuis
1789 jusqu'en 1857 inclusivement, Adolphe Le Doulcet
Pontécoulant, 1861
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"1718. Anna, Streicher und Sohn, privil.
Klavier-Instrumentmacher zu Wien (Landstrasse, Nro. 413); auf
Verbesserungen an den Pianofortes, und zwar :
1)
bei liegenden
Pianofortes jeder Form durch einen beweglichen Fanger die bekannte
englische Mechanik mit abgesondertem Hammerstuhle und Stofszungen so
anzubringen, dass sich der Hammerstuhl rückwärts an der Tastatur
befindet, und der Anschlag der Hämmer in derselben Stellung, wie bei der
sogenannten Wiener Mechanik geschieht, wodurch die leichte brillante
Spielart der Wiener Mechanik mit-der Kraft der englischen vereinigt, und
bei tafelförmigen Instrumenten noch der besondere Vortheil erzielt wird,
clals die Hämmer bei jeder Art des Anschlages nie die Saiten des
nächsten Tones treffen können;
2)
den Hammerstuhl auf eine elastische
Unterlage zu befestigen, wodurch das bei der englischen Mechanik so
störende Pochen ganz beseitiget wird;
3)
bei aufrecht stehenden
Pianofortes mit englischer Mechanik die Fanger oben an den Abstrakten (Stäben)
anzubringen, und die Hämmer von diesen abzusondern, wodurch die bei den
englischen Kabinet-Pianofortes nothwendige eigene zweite Mechanik für
die Fanger erspart, so wie auch eine gröfsere Präzision im Fangen, und
das völlige Auslösen der Hämmer erzweckt wird. Auf fünf Jahre; vom 2.
Julius."
Jahrbücher, Volume 17, Technische Hochschule Wien,
1832, p. 366

"A Streicher Anna e figlio
fabbricatori d’ istromenti in Vienna per anni cinque, come dal dispaccio
aulico 19 luglio 1831 n.° 16399-1475, pel miglioramento intorno ai
fortepiani, cioè
1.° di applicare ai fortepiani a tavola di qualsivoglia
forma, mediante un prenditore (Funger) movibile, il conosciuto
macchinismo inglese con sedia preparata di martelli e molle, in guisa
che questa sedia traversi dietro la tastatura, e che il battimento dei
martelli succeda nella stesse maniera come nel cosi detto meccanismo di
Vienna, per cui il sonare facile e brillante del meccanismo viennese si
combina col vigore inglese‘, dal che risulta inoltre il vantaggio negli
istromenti a tavola, che i martelli, in qualunque modo sieno compressi,
non possono mai toccare le corde del tuono vicino;
2.° di fermare la
sedia dei martelli sopra una base elastica per togliere il rumore che
tanto disturba nel meccanismo inglese;
3.° di applicare nei fortepiani a
scrigno col meccanismo inglese i prenditori alla cima degli astratti
(Vergher), di separare i martelli dai medesimi, per cui è superfluo il
secondo meccanismo necessario nei fortepiani inglesi, e si ottiene
maggior precisione nel prenditore ed il totale scioglimento dei
martelli."
Raccolta degli atti del governo e delle
disposizioni generali ..., Volume 2, 1831, p. 269


Brevet de 1835 : "Fünfjähriges Privilegium des J. B. Streicher, bürgert.
Klavier -Instrumentenmachers in Wien, auf eine sehr einfache
Verspreizung an den Fortepiano's.
Ertheilt am 10. September 1835.
Erloschen durch Zeitablauf im Jahre 1840. Der Bau, sowohl der Flügel als
der tafelförmigen Pianoforte, bearbeitet derselbe wie sonst, nur werden
die inneren Verspreizungen von Holz weggelassen.
Statt derselben werden
eiserne Röhren an drei Stellen über den Saiten angebracht, und noch eine
Röhre gegen die Stimmstockspreize unter dem Resonanzboden in die Zarge
befestiget."
Beschreibung der Erfindungen und Verbesserungen,
für welche in den Kaiserlich-königlichen österreichischen Staaten
Patenten ertheilt wurden, 1841, p. 276
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"A Streicher I. R. fabbricatore di clavicembali e proprietario di un
privilegio esclusivio in Vienna. Privilegio di cinque anni concessogli
in data 10 settembre 1836, per miglioramento nella costruzione dei piano
forti, con cui mediante un semplicissimo allargamento di cannelli di
metallo diventa superfluo tanto nei piano forti ad ala, come in quelli a
forma di tavola, ogni rivestimento del corpo che finora doveasi
necessariamente stabilire sotto il fondo di risonanza, Aulico Dispaccio
24 settembre 1835, N. 25252-1912."
Collezione delle leggi, istruzioni e disposizioni
di massima pubblicate, 1835, p. 522


Brevet de 1837 : " 2256. J. B. Streicher,
bürgerlicher Klavier-Instrumentenmâcher und Inhaber eines k. k.
Privilegiums in Wien (Landstrasse, Nro. 413); auf die Verbesserung in
der Verfertigung der Forte-Piano, wonach mittelst einer sehr einfachen
Verspreitzung von metallenen Bohren sowohl an Flügel- als tafelförmigen
Forte-Piano jede bisher unter dem Resonanzboden nöthig gewesene
Verbauung der Korpus-Zarge entbehrlich gemacht wird. Auf fünf Jahre; vom
10. September."
Jahrbücher, 1837, p. 477
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"Dem J.
B. Streicher, bürgerlicher Clavier-Instrumenten Macher und Inhaber eines
k. k. Privilegiums in Wien (Landstrasse Nr. 412) auf die Verbesserung in
der Verfertigung der Fortepiano, wonach mittels einer sehr einfachen
Verspreigung von metallenen Röhren sowohl an Flügel, als Tafelförmigen
Forte-Piano jede bisher unter dem Resonanz Boden nöthlg gewesene
Verbauung der Corpus Zarge entbehrlich gemache werde; auf fünf Jahre,
vom 10. September. Hofkammer-Decret vom 10. September 1835 R. Z. 55,176."
Sammlung der Gesetze für das Erzherzogthum
Oesterreich unter der Ens, Volume 17, 1837, p. 1038
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Article sur le feutre
utilisé comme garniture des marteaux vers 1840 : " Ueber
die Fabrikation englischen Hammertuches und englischer Gußstahlsaiten
für Klaviere. Don J. B. Streicher, k. k. Hof-Klavier-Instrumentenmacher
in Wien."
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Pour les références voyez la page
pianos viennois 1700 - 1849
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