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SEUFFERT
à Vienne (°1800) & (°1847)

1812

WACHTL & BLEYER SEUFFERT Martin

C'est en réponse à un article publié par BLEYER en 1811 :

"Rechtfertigung. In dem erst jetzt in meine Hände gekommenen Aufsatz des Intelligenzblattes No 17. der musikalischen Zeitung, November 1811, über aufrechtstehende Fortepianos von den J. F. Bleyer, schilt mich derselbe einen dummdreisten ich als Mitarbeiter dieser Instrumente auch an ihrer VerMenschen, indem ich mir das Recht anmaase, mich als Miterfinder jener von ihm und Wachtl nur allein erfunden seyenden Instrumente zu nennen.

Ich würde diesen bittern Ausfall, da Bleyer mittlerweile gestorben ist, mit Stillschweigen übersehen, wenn nicht hierdurch meine Ehre zu tief gebrandmarket, und mein Credit zu sehr herabgesetzt würde.

Ich bin es mir daher selbst schuldig, in der auch ihrer Unpartheilichkeit wegen so sehr bewährten musikalischen Zeitung, Nachstehendes öffentlich bekannt zu machen: Bleyer, der sein Tischlerhandwerk verlies, und erst bey einem hiesigen Meister das Klaviermachen gelernt hatte, trat mit mir und Wachtl vor 7 Jahren in gemeinschaftlichem Verkehr, wir arbeiteten an der Erfindung neuer Mechanik und besserer Gestalt der aufrechtstehenden Fortepianos, brachten sie durch vereintes Nachdenken und Bestreben auf jenen Grad von Vollkommenheit, der in der erwähnter Schilderung im Intelligenz-Blatte hinlänglich auseinander gesetzt wird, und setzten als gleiche Theilhaber am ganzen Unternehmen unsere Namen gemeinschaftlich auf Annoncen und Schilder.

Während dieses sechsjährigen Vereins hat sich Bleyer nie verleiten lassen, allein der Erfinder dieser Verbesserungen seyn zu wollen, ihm genügte es, seinen Namen mit den uns gleiches Verdienst zu theilen.

Doch als ich mich, mehrerer Verhältnisse wegen, von dieser Gesellschaft zu trennen gezwungen sah, und nun selbstständig mich der alleinigen Ausübung dieser von meinem Vater, dem würzburgischen Hoforgelbauer Seuffert, seit meiner früheren Jugend erlernten Kunst beflies, und mich bey Antritt der Meisterschaft erst dann des Rechtes bediente, meinen Namen das nämliche Wort Erfinder beyzusetzen, dessen sich die beyden andern, gleich nach unserer Trennung auf ihren geänderten Namensschildern bedienten ; als ferner Bleyer den guten Absatz meiner Instrumente immer mehr gewahrte, wurde endlich dessen Eifersucht rege.

Dass er zu Verläumdungen und Gehässigkeiten dieser und ähnlicher Art seine Zuflucht nahm, um hierdurch meinen damals schon hier gegründeten guten Ruf auch im Auslande zu schmälern, mein Fortkommen zų erschweren und um Ehre und Lob nur sich und seinen Principal, allein zuzueignen, mich durch obigen gedruckten Ausfall auch des natürlichen Antheils berauben wollte, besserung und in 80 weit ein und das andere ganz neu hinzugekommen war, auch an dessen Erfindung allerdings haben musste, und noch hinfort haben werde. Von Todten soll man nur Gutes reden; doch Wahrheit kommt nie zur Unzeit, und ich würde, wenn ich das Intelligenz-Blatt noch bey Bleyers Lebenszeit gelesen hätte, mich ebenfalls nicht anders gegen ihm vertheidigt haben.

Mich tröstet übrigens die zu jeder Zeit an sich bewährte Erfahrung: dass lieblose Mittel der Art, deren sich Bleyer mir zu Schaden bediente, gewöhnlich ihren Zweck verfehlen. Nur die Urtheile kunstverständiger Männer, nicht einzeln gewonnene Tadler werden entscheiden, ob, und in wie weit sich meine Arheiten empfehlen, oder ob sie gerechten Tadel verdienen.

Indessen sollen mich Hindernisse obiger Art in dem Streben nach Vervollkommnung nicht hindern; ich liebe und übe meine Kunst mit Nachdenken und Anstrengung. Preis-Courante der aufrechtstehenden, wie der flügelförmigen Fortepianos teutscher und englischer Art, werden jedem Musikfreunde auf Verlangen nebst einer Zeichnung deren verschiedenen Formen der aufrechtstehenden F. P. übersendet. Martin Seuffert bürgerl. Orgel- und Instrumentmacher auf der Wieden, N° 75 u. 76." Intelligenz-Blatt zur Allgemeinen Musikalischen Zeitung, 05/1812, p. 337 - See also WACHTL Articles


1836

Neue Fortepiani von Seuffert und Seidl

  "Neue Fortepiani von Seuffert und Seidl. Mit Vergnügen gewahrt so der Vaterlandsfreund, wie sich unser Gewerb- und Industriewesen von Jahr zu Jahr zu einer höheren Stufe emporschwingt, mit regem Eiser bedacht. Neues zu erfinden, und das Alle zu verbessern.

Viele unserer Gewerb- und Kunstproducte haben sich im Auslande einen bedeutenden Ruf erworben, und werden in großer Anzahl verschickt.

Namentlich haben die Wiener Fortepiani überall Anerkennung gefunden, und die Namen Stein, Graf, Streicher, Seidl u. A. sind beinahe in ganz Europa geachtet.

Die Kraft, der schöne Klang, die angenehme Spielart, so wie die Dauerhaftigkeit der Wiener Fortepiani, sind allgemein anerkannt worden, und hinsichtlich der Spielweise und des leichteren Anschlagen hat man ihnen oft den Vorzug vor den französischen eingeräumt.

— Bisher glaubte man alle diese Eigenschaften nur in den Flügeln erzielen zu können, und die Quer-Fortepiani hatten nur den Vorzug, daß sie weniger Raum einnahmen, standen aber den Flügeln an Fülle des Tones, so wie an Kraft und Netall des Klanges bei weitem nach.

Die sogenannten aufstehenden Claviere hatten zwar in jener Hinsicht den Vorzug vor den Quer-Fortepiani sich errungen, doch war hier wieder der Nachtheil, daß der Spielende, wenn das Instrument an der Wand stand, den Zuhörern den Rücken zukehrte; und wenn es z. B. in die Mitte des Zimmers geschoben wurde, so war der Tonkünstler wieder, durch das Instrument verdeckt, den Augen der Zuhörer gänzlich entzogen.

Da erfanden die Franzosen ein Instrument, welches auch diesem Übelstande abhalf, das nicht mehr Raum einnahm, als ein Quer-Fortepiano, und dessen Saiten nicht aufwärts über die Claviatur, sondern abwärts gegen den Boden gespannt wurden. Dieses Instrument, welches sie Piano droit nannten, vereinigte mit dem vollen Klange der Flügel zugleich jenen Vorlheil der Quer-Fortepiano, daß es wenig Raum einnahm.

In Wien waren beinahe zur selben Zeit die Claviermocher Seuffert und Seidl (Landstraße, Hauftstraße Nr, 56) auf dieselbe Idee verfallen; sie verfertigten ein Instrument, das vor dem Piano droit noch den Vorzug einer leichteren Spielart hatte, wiewohl auch diese nach dem Wunsche des Eigenthümers mittelst einer eigenen Vorrichtung modificirt werben kann. Wir machen hiermit die Leser dieser Blätter aufmerksam, welche dieses Instrument in der Fabrik der Herren Seuffert und Seidl selbst in Augenschein nehmen können. M. S." Österreichischer Zuschauer, Nummer 4, 1836, p. 1351

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Pour les références voyez la page
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