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in Germany
BIBER Aloys
in
Ersterer zeichnete sich durch solide Konstruction, und runden vollen Zon auf das Vortheilhafteste aus , und kann den Wiener-Flügeln unstreitig an die Seite gestellt werden. Nur die Picolo - Töne ermangeln noch jener Glodenreinheit, welche den Wiener-Instrumenten To ganz eigen ist. Uebrigens find alle Details mit so vielem Fleiße und so vieler Eleganz gearbeitet, daß der dafür geforderte Preis åusserst måßig erscheint. Nicht minder vorzüglich war das von demselben aufgestellte Fortes Piano. Der Zon des Instrumentes hatte bei einem leichten Anschlage ein volumen, welches man nur bei Flügeln zu finden gewöhnt ist. Der Preis ist auch von diesem Instrumente im Vergleiche mit andern dieser Art sehr niedrig gehalten. Da Biber hienach bei vorzüglich guter Arbeit sich mit einem verhältnißmåßig unbedeutendem Gewinne begnügt, so halten wir ihn bei der Wichtigkeit der Verbrängung ausländischer Konkurrenz der Auszeichnung durch die silberne Medaille werth. Für ihn hatte die Aussstellung auch den lohnenden Erfolg, daß ihm sogleich 8 Flügel bestellt wurden, die größten Theils ins Ausland gehen werden." Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich Bayerischen Ministerial-Commission über die im Jahre 1834 aus den 8 Kreisen des Königreichs Bayern in München stattgehabten Industrie-Ausstellung, 1834, p. 21-22
Ihm hat sich sein Bruder, Anton Biber in Nürnberg, an die Seite gestellt, und liefert besonders dem überseeischen Handel Instrumente, die den Wiener Flügeln weder an innerm Gehalt noch an Eleganz der Form nachstehen. Besonders gefällig von ihm ist ein Tafelfortepiano in Palisander mit Messing ausgelegt. Auch die Instrumente von Joh. Mayer in München, Christian Thenn in Augsburg und Jak. Stadler in Aeschach, Landgerichts Lindau, sind der Beachtung und ihre Urheber jeder Aufmunderung würdig." Allgemeine Zeitung, 09/12/1835, p. 2744
Auch müssen wir bekennen, daß die nach der långst bekannten Mechanik konstruirten Instrumente bei fleißiger Ausarbeitung nichts zu wünschen übrig lassen. Hiefür liefern die des Alois Biber in Münnchen den sprechendsten Beweis. Das allgemein von Sachs fennern, unter denen wir den berühmten Pianisten Kramer aus London nennen - darüber gefållte Urtheil war; „daß es nicht möglich sey, einen reineren, volle: ren Zon, leichteres Spiel, eine bessere Dämpfung, kurz alle Eigenschaften in höherem Grade zu vereinigen, welche von dergleichen Instrumenten gewünscht werden können; und daß diese Instrumente, bei ihrem åußerst måßigen Preise den Wienern weit vorzuziehen seyen.“ — Biber hat auch bereits einen so vortheilhaften Ruf im In- und Auslande, daß er beståndig 12 neue Klaviere in der Arbeit seit dem November 1833 bis Dezember 1835, 76 Instrumente verkauft hat, wovon 13 in das Ausland gingen, und alle Detail-Arbeiten fabrikmäßig gemacht werden. In neuester Zeit haben die Bestellungen für das Ausland so zugenommen, daß Biber wochentlich zwei Instrumente abliefern muß. In Erwägung aller dieser Umstände haben wir demselben das Diplom der silbernen Medaille zuerkannt." Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich Bayerischen Ministerial ..., Industrie-Ausstellung München, 1835, p. 26-27
Herr Aloys Biber, bei der ersten Ausstellung im Jahre
1834 mit der filbernen Medaille belohnt, ärntete noch überdieß den Lohn
seiner ausgezeichneten Geschicklichkeit und Thätigkeit dadurch, daß er
schon während der Dauer jener Ausstellung nach dem Commissions-Berichte
über dieselbe auf 8 größtentheils in's Ausland bestimmte Flügel
Bestellungen erhielt, die sich seitdem in dem Grade mehrten, daß er eine
vollständige Fabrike einrichten mußte, in welcher nun beständig 12 und
mehr Instrumente in der Arbeit sind.
Es gilt von den Alois Biber'schen Instrumenten das von dem berühmten Pianisten Kramer aus London darüber gefällte Urtheil in vollem Maße : «daß es nicht möglich sey, einen reinern volleren Ton, leichteres Spiel, eine bessere Dämpfung, kurz alle Eigenschaften in einem höheren Grade zu vereinigen, welche von derlei Instrumenten gewünscht werden können, und daß diese Instrumente bei ihrem äußerst mäßigen Preise den Wienern weit vorzuziehen seyen.» wozu noch eine zwar etwas kostspielige höchst geschinack: volle dem gebildetesten Auge wohlthuende äußere Ausstattung kömmt. Die Alois Biber'schen Instrumente sind - man darf sagen vollkommen zu nennen, und deßhalb wahre Glanzpunkte der Nürnberger Industries-Ausstellung, so wie der Industrie unsers Vaterlandes.
Den Leistungen des
Alois Biber zunächst stehen die seines Bruders Anton in Nürnberg.
Das Eine: von Biber in Nürnberg, ist äußerst elegant in seinem Aeußern
und angenehm im Ton; der Preis, 500 fl. Das Andere: von Biber in
München, steht zwar an äußerer Ele ganz jenem nach, es hat aber
hinsichtlich seines Tons Vorzüge; der Preis dieses Instruments ist 400
fl. Die Zahl sämmtlicher seit dem Jahr 1827 bis Mitte August 1840 von
Anton Biber gefertigten Instrumente beläuft sich, nach amtlichen
Erhebungen, auf 637 Stück, deren Gesammtwerth, nach amtlicher Einsicht
seiner Geschäftsbücher die namhafte Summe von 194,407 fl. - beträgt, von
welcher 89,904 fl. das Ausland und 104,503 fl.
Bei Anwendung der halb englischen Mechanik, welche dem Flügel in Palisanderholz und dem Tafelpiano eigen ist, ging Hr. Biber nach dessen Erklärung von der Absicht aus, einerseits das schwere Spiel und den dumpfen, namentlich in den hohen Octaven pochenden Ton der ganz englischen Mechanik, andererseits, mit Beibehaltung des leichten Spiels der deutschen Mechanik, den harten und unsicheren Anschlag, also auch den im Allgemeinen harte» Ton der nach diesem System gebauten Instrumente zu vermeiden. Durch diese Verbindung erzielte er ein sehr angenehmes biegsames Spiel, verbunden mit Kraft und Gleichheit, sowie auch einen starken klangreichen Ton. Durch die Ersindung der von Hrn. Biber patentirten Klangmaschine bezweckte derselbe die Hervorbringung eines reineren, gleicheren und klangreicheren Tons, welchen die gewöhnliche einfache Construction nicht erreichen läßt. Der oben erwähnte, nach der deutschen oder Wiener Mechanik gebaute Flügel von Nußbaumholz ist, mit Ausnahme dieses Mechanismus, dem Palisanderflügel ganz gleich. Diese Mechanik gibt einen sehr starken kräftigen Ton, ohne das Spiel zu erschweren, braucht aber viel Mühe, um sie in der Weiche und Biegsamkeit der halb englischen Mechanik zu nähern, ist jedoch sehr einfach und kann deßhalb billiger geliefert werden, als die halb englische. Hr. Biber gründete sein Geschäft im Jahr 1833 und hat dasselbe bis jetzt mit jedem Jahre vergrößert. Nach dem ofsiciellen Bericht über die baierische Gewerbausstellung in München im Jahr 1835 hat sich derselbe sowohl im Königreich Baier selbst, wie auch in andern Ländern einen so vortheilhaften Ruf zu verschaffen gewußt, daß er beständig an 12 neuen Klavieren in Arbeit hat, und daß die Bestellungen außerhalb Baiern so zugenommen haben, daß Hr. Biber wöchentlich zwei Klaviere abliefern muß. Bei der Industrieausstellung in München im Jahr 1835 wurden die Leistungen dieses verdienten Fabrikanten durch Ertheilung der silbernen Medaille gewürdigt." Ausführlicher bericht über die von dem Gewerbverein für das grossherzogthum ..., 1843, p. 12 0
Bei allen nun folgenden Instrumenten ließ die Contra-Octave sogleich bemerken, daß man es mit einem tafelförmigen Instrumente zu thun habe. Der stabartig klingende oder metallartig rasselnde unbestimmte Ton der Contra-Octave gab sogleich Zeugniß, daß hier die mangelnde Länge der Saiten durch eine unverhältnißmäßige Dicke derselben ersetzt werden mußte, welche den Ton einer elastischen Stahlsaite mit dem eines Stahlstabes in Verbindung wieder gab. [...] Der Hofclaviermacher Biber in München hat von dem Klangstabe im Diskant wohl zuerst im Jahre 1832 eine viel zweckmäßigere Anwendung gemacht, indem er ihn zur Feststellung des Steges benützte, ohne ihn direkt mit den Saiten in Berührung zu bringen." Bericht der Beurtheilungs-Commission bei der allgemeinen deutschen ..., 1855, p. 102-104
Durch Zugabe einer kleinen, an einem Federchen elastisch schwebenden Pelote, auf der schiefen Fläche des Stösserkopfes unter dem Hammerstiele angebracht, wird nämlich der Hammer in jeder Höhe gefangen und die Repetition ist wie Schafhaeutl sagt so leicht und sicher und nie versagend, als bei der vollendetsten Erard'schen Mechanik. Durch diese einfache sinnreiche Erfindung, welche leicht anzufertigen, einfach, wohlfeil auszuführen und nicht leicht in Unordnung zu bringen ist, wurde unserem Berichterstatter zufolge in Hinsicht auf den Pianofortebau ein grosser Fortschritt hervorgerufen." Geschichte des Claviers vom Ursprunge bis zu den modernsten Formen dieses ..., exhibition München 1854, by Oscar Paul, 1868, p. 162
„Unter den auf der großen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Stettin ausgestellten Instrumenten, deren Zahl eine sehr bedeutende ist, machen hauptsächlich die der Hof- Pianofortefabrik von Alois Biber in München viel von sich reden und erregen um so größeres Aussehen, als genannte Firma gerade in Pommern, im Verhältniß zu andern Fabrikfirmen, noch wenig bekannt war. Biber's Instrumente, ein Konzertflügel, ein Stusflügel, ein tafel förmiges Klavier und ein Pianino traten auf der Ausstellung in Konkurrenz mit den Fabrikaten der renommirtesten Firmen Deutschlands, und eine wie große Anerkennung dieselben bei den Sachverständigen fanden, geht schon daraus, hervor, daß ihnen die Jury zweimal die Medaille und außerdem noch eine rühmende Anerkennung auf drei der Instrumente zuerkannt hat, der Firma also eine Ehre hat widerfahren lassen, die keinem Aussteller weiter in dieser Branche zu Theil geworden ist." (Je seltener es ist, daß man in Preußen und namentlich in Berlin sich herbeiläßt, etwas Bayerischem verdiente ehrenvolle Anerkennung zu zollen, um so mehr glaubt der Volksbot' es unserm geachteten Mitbürger, Hrn. Biber, schuldig zu seyn, auch noch die ausführliche Begründ= ung dieser Anerkennung, welche das Berliner Blatt beis fügt, im nächsten „Beiwagen" nachzutragen.)" Der Volksbote für den Bürger und Landmann, 01/07/1865, p. 604
Wer nur einigermassen Sachverstän diger ist, steht auf den ersten Blick, daß hier nicht bloß einzelne anderwärts gearbeitete Theile zusammengesezt sind, (eine Art wie jest so viele Instrumente in dem Streben nach billigen Preisen gebaut werden), sondern daß hier jeder einzelne Bestandtheil des großen Organismus, den ein Klavier bildet, mit Sorgfalt und Präzision eigens für den vorliegenden Zweck ausgearbeitet ist. Man merkt eben, daß die Firma nicht allein mit Instrumenten handelt, sondern daß dieselbe selbst in eigener Fabrik ihren Bau in allen Einzelnheiten beaufsichtigt. Den Vortheil den so ein gewissenhaftes Verfahren in der Fabrikation mit sich bringt, liegt zu klar auf der Hand, als daß es noch definirt zu werden brauchte, es wird beispielweise nicht allein die Dauerhaftigkeit eine größere seyn, sondern die tonliche Wirkung eines jeden einzelnen Instruments wird ja nach der Intention des Fabrikanten eine ganz bestimmte, der Auswahl des verwendeten Materials entsprechende seyn können. Als ein zweites für alle Biber'schen Instrumente geltendes Criterium kann der volle, weiche Ton hingestellt werden. Es gibt Konzertflügel, bei deren Fabrikation hauptsächlich auf einen scharfen oder, wie man sagt genetrirenden Ton Rücksicht genommen wird. Diese Instrumente verlieren das, was sie auf der einen Seite an Tragweite des Tones gewinnen, auf der anderen wieder an Gesang desselben, denn die Fabrikanten vergessen, daß ein bei entsprechender Fülle auch weicher Fon, wie der der Biber'schen Instrumente ist, eben durch seine Fülle der Rundung auch weittragend genug wird, ohne überdies dem Ohr unangenehm zu werden." Drittens endlich zeigt sich bei allen 4 Instrumenten der Ton in allen Oktaven gleichmäßig und egal rund, die Dämpfung ist überall eine treffliche, die Spielart eine leichte und elastische. Die 4 Instrumente einzeln betreffend, so ist der Konzertflügel am Höchsten zu stellen, hier ist nicht wie bei mehreren anderen Fabrikaten eine leicht in die Ohren | notenfälscher Kossuth noch am Leben ist. Er hat an den fallende und den Laien imponirende Begünstigung des Baßes wahrzunehmen, sondern Tiefe, Mittellage und Discant sind in ihrem ganzen Umfange mit gleicher Sorgfalt ausgearbeitet, der volle runde Ton, der angenehme Sesang des Instruments und seine, bei aller Weichheit des Tones, machtige Klangwirkung lassen es als eine Perle deutscher Instrumentenbaukunst erscheinen. Der geringern Größe und der weit größeren Billigkeit entsprechend ist der Stusflügel nicht in allen seinen Theilen so vorzüglich ausgefallen, dagegen ist wieder das Pianino überaus schön im Ton. Gleichsam im kleineren Formate zeigt es alle an dem großen Konzertflügel gerühmten Eigenschaften und ein solches Pianino ist so manchem Flügel noch um das Doppelte überlegen. Das Tafelförmige Instrument endlich reiht sich den besten Fabrikaten dieser Art an. Sein Lon ist ausgiebig gesangreich und weich. Nach alledem dürfte es leicht erklärlich seyn, wenn die Jury, welche mit der größten Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit zu Werke ges gangen ist, den Biber'schen Instrumenten die größtmöglichste Ehre zuerkannt hat." Der Volksbote für den Bürger und Landmann, 03/07/1865, p. 59-60
BIBER Aloys
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