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BIBER Aloys
in München
(°1833)

OBITUARY

1858

OBITUARY
Aloys BIBER

(01/09/1804 - 13/12/1858)

 "Todes-Anzeige.
Dem unerforschlichen Rathschluße Gottes hat es gefallen, nach längeren Leis den unsern theuern innigugeliebten Gatten, Vater, Bruder, Schwager, Schwiegers vater, Onkel und Schwiegersohn.
Herrn Alois Biber, k. b. Hof-Pianoforte-fabrikanten,
heute Morgens um 9 Uhr in seinem 55. Lebensjahre, sanft und ergeben in den Willen Gottes, versehen mit den heil. Sterbsakramenten, in ein besseres Jenseits zu sich zu rufen.
Indem wir diesen für uns so unerseßlichen Verlurst allen unsern Verwandten, Freunden und Bekannten mittheilen, bitten wir um stilles Beilerd und Gebet. Munchen, den 13. Dezember 1858.
Katharina Biber, geb. Schnetter, Gattin.
Alois Biber, Söhne.
Clemens Biber, Söhne.
Bertha [Biber] Braun, Töchter.
Agnes Biber, Töchter.
Eleonora Biber, Töchter.
Karl Braun, Stadtapotheker, Schwiegersohn, und sämmtliche Verwandtschaft.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 15. Dezember Nachmittags 4 Uhr mit Flambeaur vom Leichenhause aus, der Gottesdienst Freitag den 17. Dezember Vormittags 10 Uhr in der St. Benifazius-Psarrkirche statt."
Der Volksbote für den Bürger und Landmann, 16/12/1858, p. 1147

"Alois Biber. Nekrolog.
Am 13. de. Mis. starb der als Pianofortefabricant weithin berühmte Alois Biber ward seinem Vater Andreas Biber, einem Claviermacher zu Ellingen am 1. Sept. 1804 als der jüngste von drei Söhnen geboren.

Schon als Knabe berechtigte er zuerst in der Werkstätte seines Vaters und später in der seines Bruders, Pianofortefabricanten in Nürnberg ob seines strebsamen und stets mit Verbesserungen des Claviers beschäftigten Sinnes zu den schönsten Hoffnungen.

Wie bedeutend aber die Kenntnisse des zum Jüngling herangereiften Knaben gediehen waren, mag daraus here vorgehen, daß er während der Reisen seines Bruders, dessen Fabrik immer zur vollsten Zufriedenheit zu führen vermochte.

Mit solchen Kenntnissen ausgerüftet gründete er im Aug. 1833 in München seinen eigenen Herd, und begann mit drei Arbeitern. Er selbst arbeitete unermüdet häufig bis ein und zwei Uhr Nachts und versuchte, verbesserte, erfand unaufhörlich. Glück und Segen war aber mit all seinem Thun und Wirken.

Nichts mißglückte, jede Unternehmung, jeder Versuch gelang auf das Vollkommenste, und seine Fabrik, die in lepterer Zeit achtzig gegen Arbeiter beschäftigte, und aus der im Durchschnitt jede Woche sechs Instrumente hervorgingen, vergrößerte sich von Jahr zu Jahr, bis sie zu europäischem Rufe gelangte.

Mit der steis genden Anerkennung der Leistungen Biber's gingen ehrende Anerkennungen Hand in Hand: so erhielt er 1846 den Titel als Hofpianofortefabricant, und von allen industriellen Ausstellungen, die er beschickte, ward ihm die erste Auszeichnung zu Theil.

Bei all diesen glänzenden Erfolgen erhielt sich Biber dennoch ein offenes Herz für alle, die um ihn waren, und die gleiche Seelengüte, die ihn im Familienkreise auszeichnete, bewährte er auch gegen seine Arbeiter, die ihn liebten und verehrten wie einen Vater.

Das lezte und größte Unternehmen, womit sich der zu früh Verblichene trug nám. lich die Erbauung einer großartigen Fabrik, weil das bisherige Local für die Anzahl seiner Bestellungen zu klein zu werden anfing vereitelte der durch eine lange und schwere Krankheit herbeigeführte Tod." Neue Münchener Zeitung, 21/12/1858, p. 1514

"Mitte December starb hier einer der vorzüglichsten Clavier-Fabrikanten Baierns, Hr. Anton [sic] Biber. Er besass in München, wo er den Ruf eines geachteten und kunstsinnigen Mannes genoss, eine grosse Pianoforte-Fabrik, aus der wöchentlich 6 Instrumente hervorgingen, da er gegen 80 Arbeiter beschäftigte. Biber war eben im Begriff, eine grosse Fabrik zu erbauen, doch dies Project vereitelte sein früher Tod. Lachner brachte dem Verstorbenen zu Ehren Mozart's Requiem in der Bonifaciuskirche zur Aufführung." Neue Berliner Musikzeitung, 12/01/1859, p. 14

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