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in Germany
STEIN Johann Andreas
in
Augsburg
So hat er als Organistin der Anführung seiner Tochter in ihrem noch zarten Alter zu einer vorzüglichen Klavierspielerin, eine ehrenvolle Probe abgelegt. Für seine Einsicht und Geschicklichkeit in der Orgelbaukunst, redet sein eigenes vortrefliches Werk in der Barfüßer- Kirche von 43 Stinnmen, welches er von 1755 bis 1757 verfertiget und wovon ein vortreficher Riß 1770 von Herrn Eichel zu Augsburg gestochen worden ist. Als Instrumentenmacher hat er es nicht dabey bewenden lassen, die gewöhnlichen Klavier-Instrumente von besonderer Gute und Schönheit zu verfertigen. Er hat 1758 den Gelegenheiteiner Reise nach Paris den Conzert- Instrumenten dadurch den möglichsten Grad der Vollkommenheit zu gebengesucht, daß er das Fortepiano mit dem Flügel zusammen verbunden hat, doch so, daß jedes Instrument seine eigenen Saiten und seinen Boden, für sich hat Man findet davon eine weitläuftige Nachricht in dem Anhange zu den Hillerschen Nachr. S. 32. Von seiner 1770 erfundenen Melodika, welche man zu Paris besonders lieben soll,findet man Nachrichten in der neuen Bibliothek der schönen Wissensch. B. 13. S. 106-116 und in dem Augsburgischen Intelligenzblatte vom 5. October 1769; so wie die Beschreibung seiner erbauten Orgel in der Barfüßer-Kirche zu Augsburg in der Akademischen Kunstzeitung, 6. Stuck, vom Jahr 1771. Ferner ist noch von seinen verfertigten Instrumenten zu merken: Ein Clavecin organisé so nach Schweden gekommen ist, und ein sogenanntes Vis à vis oder Doppelflügel. Auch die Orgel in der katholischen Kreuzkirche zu Augssburg ist von seiner Arbeit. Sie gehöret unter die großen Werke und kam im Jahr 1766 zu Stande. Von seiner Melodika, das sein Lieblings-Instrument zu seyn scheint, auf welchem er sich auch bey einer zweyten Reise nach Paris, so er im I. 1773 anstellte, vor dem Könige von Frankreich und seiner ganzen Hofstadt hören ließ, hat er auch noch eine besondere Beschreibung in den Druckgegeben, unter dem Titel: Beschreibung meiner Melodika, eines neu erfundenen Klavierinstruments. Augsburg, 773.S. 22 in 8." Historisch-Biographisches Lexicon der Tonkünstler: welches ..., 1792, p. 573
NECROLOGY
Il dolere di una perdita tanto censiderabile non trova altro sollievo, se non nella sicurezza, che quest'uomo vive ancora nelle sue invenzioni, e in particolare ne' suoi Piani forti, che per la loro dolcezza e perfezione, gli hanno acquistata una fama distinta e universale. Ma ciò che vi ò di più consolante ancora è, che questo gran Professore ha lasciati due figli eredi della sua arte, e delle sue cognizioni, cioè un figlio maggiore, e una figlia la Sig. Nanette Stein, cotante giustamente rinomata per il talento superiore, che possiede di sonare il Piano-forte, con un espressione, e dolcezza sorprendente. Questi due Gerj dell' arte hanno formati e composti tutti glì istrumenti durante gli ultimi anni della vita valetudinaria del su loro Genitore, senza il suo foccorio, né la sua direzione, in modochè hanno pienamente soddisfatto tutti i conoscitori. E per tal ragione i dilettanti degli istrumenti di Stein posso esser sicuri di potersi anche in appresso provvede a di eguali capi d'Opera, non inferiori in perfezione a quelli usciti dalle mani dello stesso Sig. Stein, la ciu memoria sarà sempre caravagli amatori della musica." Gazzetta universale, o sieno, Volume 19, 21/04/1792, p. 247
NECROLOGY
Der Schmerz über diesen großen Verlust findet kei ne Beruhigung, als
in der Gewißheit, daß der unsterbliche Mann fortlebt in seinen großen
Erfindungen - vorzüglich in seinem herzschmelzenden piano-Forte, das ihm
durch ganz Europa einen bedeutenden Namen erwarb – daß er fortlebt und
fortwirkt in seinen Kindern, von welchen ein Sohn und eine Tochter, die
bekannte große Clavierspielerin Rauette Stein, bereits in den letzten Jahren
seines kränklichen Lebens alle unter seinem Namen gelieferte Instrumente
allein und in vollkommener Güte gearbeitet häben und dieselben künftig in
gleicher Güte zu liefern ganz allein im Stande sind: weswegen die Freunde
dieses Instruments alles von ihnen zu erwarten berechtigt sind."
Augsburgische Ordinari Postzeitung von Staats-,
gelehrten, historisch. u. ..., 08/03/1792, p. 230
1811
Dieses Werk enthält auf zwei Klavieren und
Pedal 43 klingende Stimmen, worunter sich fünf Rohrwerke befinden. Der
Prinzipal-Baß, 16 Fuß von englischen Zinn, steht im Gesichte. Die Ansicht
dieser Orgel hat Emanuel Eichel, Instruktor der Zeichnungs-Schule am
evangelischen Gymnasium zu St. Anna daselbst in Kupfer gestochen, und 1770
in Folio-Formate in Nilsons Kunsthandlung herausgegeben. Dieser Stein hat
auch vortreffliche Fortepiano, die sich durch ihren schönen und runden Ton
besonders auszeichneten, und allgemein beliebt waren, verfertiget. Augsb.
Kunstzeit. Jahrg. 1770. Dieser Künstler war zu Heidelsheim in der Rheinpfalz
1728 geboren. Bei seiner 1758 nach Paris gemachten Reise, hat er den
dortigen Konzert-Instrumenten dadurch einen besondern Grad von
Vollkommenheiten zu geben verstanden, daß er das Fortepiano mit dem Flügel
verband, jedoch so, daß jedes Instrument seinen eigenen Boden, und seine
eigene Saiten für sich hat. Im Jahre 1770 erfand er die Melodika[Dieses
Klaviatur-Instrument bestehet aus einem Pfeifenwerke, dessen Ton dem Tone
einer Flötte à bec gleichet. Da es nur zu einen ein ringenden und
geschmackvollen Vortrage der Melodie bestimmt ist, so erreicht es nicht die
gewöhnliche Tiefe der Klavier-Instrumente, sondern hat nur 2 ½ Octaven im
Umfange, nämlich vom ungestrichenen g bis zum viergestrichenen c. Damit aber
der Spieler mit der linken Hand auch akkompagniren könne, so kann diese
Melodika als ein zweites Klavier auf ein anderes Klavier-Instrument gesetzt
werden. Die Form ist die eines Flügels, und die Länge beträgt 3 ½ Schuh.],
welche vorzüglich in Paris Beifall fand. Die Orgel in der katholischen
Kreutzkirche zu Augsburg ist ebenfalls von ihm gebaut. G. A. Stein
Beschreibung meiner Melodika, eines neu erfundenen Klavierinstruments.
(Augsb. 1773.) N. Bibl. der schönen Wissenschaften. Bd. 13. S. 106-116. Ein
sogenanntes Clavecin organisé, dann ein Vis a vis, oder Doppelflügel, hat er
für den König von Schweden verfertiget, und nach Stockholm abgeschickt. v.
Stetten am a. O. S. 162. Desselben Kunstgesch. (Augsburg 1788.) S. 56."
Baierisches Musik-Lexikon, 1811, p. 341-342
1836
Er zeichnete
sich als einer der größten Meister in Europa aus, besonders in Orgeln,
Clavieren und Fortepiano's.
1755-57 verfertigte er für seine Kirche eine
treffliche Orgel von 48 Stimmen.
1758 unternahm Stein eine Reise nach Paris,
wo er auf den Gedanken kam, die Concertinstrumente durch Verbindung des
Fortepiano's mit dem Flügel zu vervollkommnen, sodaß jedes Instrument seine
eignen Saiten und eignen Bogen behielt.
1760 arbeitete er die große Orgel in
der kathol. Kreuzkirche in Augsburg. Auch erfand er ein neues Register im
Orgelwert, ein ungemein verstärktes Clavicembal, dem er den Namen
Poly-Toni-clavicordium beilegte, die Melodica, eine Art von Orgelwert,
ferner ein clavecin organisé und ein sogenanntes vis-à-vis, oder
Doppelflügel; ferner erfand er eine Saittenharmonica, bestehend aus einem
zweifach bezogenen Fortepiano, wobei durch eine hinzugefügte Saite, de
mittelst einer elastischen Materie zum Klange geracht wird (er nannte diese
Vorrichtung Spinett), das höchste Abster, ben des Klanges bewirkt werden
kann.
Von seinen Instrumenten sind über 700 in ganz Europa verbreitet. Stein
starb zu Augsburg 1792.
Seine Kunst wurde fortgepflanzt durch seinen Sohn
Andreas und seine Tochter Nanette. Letztere ist an den Instrumentenmacher
Streicher in Wien verheirathet und setzt die Fabrication der Fortepiano in
größerer Vollendung fort; auch ist sie eine ausgezeichnete
Fortepiano-spielerin.
Elster er wendete sich seit 1794 ebenfalls nach Wien und
bildete die väterliche Kunst allmälig zu größerer Vollkommenheit aus. Seine
Fortepiano sind Instrumente, vom ersten Range. Er arbeitet gegenwärtig nicht
mehr fabrikmäßig, sondern nur auf Bestellung."
Neues Rheinisches conversations-lexicon, Volume 11,
1836, p. 131
1853
Stein baute Claviere und Orgeln. Seine sinnreiche Erfindung des Auslösers
und Fangers am Hammerwerk verwirklichte erst eigentlich recht das am
Fortepiano, was tief in Schröters Idee gelegen hatte, nämlich: „Die
Modifikation des Tons."
Im Jahr 1758 reiste er nach Paris. Hier kam er auf den Gedanken, das
Fortepiano mit dem Flügel zu verbinden, so dass jedes Instrument seine eigne
Saiten und eigenen Resonanzboden hatte. Dieses Instrument producirte Stein
in Paris unter dem Namen Piano vis-à-vis. Um 1766 baute er die grosse Orgel
in der Kreuzkirche zu Augsburg.
Der Tonumfang dieses Instruments ging vom klein g bis viergestrichen c. Die
Intonirung geschah mittelst Wind durch Tasten. Der Spieler konnte die
Modifikation des Tons durch schwächeren und stärkeren Fingerdruck
bewirken.); das Polytoniclavichordium, ein kleines Clavier mit
mehreren Veränderungen. Ferner die Saitenharmonika, erfunden 1788.
Sie bildete ein zweichöriges Fortepiano, woran jedem Ton noch eine dritte
Saite zugefügt war, die Stein das Spinettchen nannte, und welche man
beliebig auch allein erklingen lassen konnte. (Ein solches Instrument
verkaufte Stein nach Mainz für 100 Louisd'or und ein Fässchen Rheinwein.)
Am Fortepiano wird ihm noch die Einführung eines stärkeren Saitenbezugs, die
Einrichtung der sogenannten Stiefeldämpfung und das ältere System der
Hammerbelederung zugeschrieben. Er starb zu Augsburg im Jahr 1792 im 64sten
Lebensjahr und hinterliefs zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, Andreas
und Nanette.
Beide hatten die Kunst ihres Vaters erlernt. Nanette heirathete einen
Clavierlehrer Namens Streicher und zog nach Wien. Sie arbeitete mit Hobel
und Säge wie ein Mann, spielte gut Clavier und baute sehr schöne Flügel. Ihr
Bruder wendete sich um 1794 auch nach Wien und legte daselbst eine
Werkstätte für Verfertigung von Clavierinstrumenten an, welche Flügel von
erstem Range lieferte.
1875
1875
STEIN
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