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SILBERMANN
in
Freiberg, Saxony

 

1773

"Silbermann, Gottfriet, welcher schon vor verschiedene Jahren in Freyburg gestorben ist, war in allen Arten von Clavierinstrumenten besonders vortreflich. Seine grosse Kenntniß in der Mechanik, sein Eigensinn, und sein ansehnliches Vermögen, wodurch er beständig einen grossen Vorrath von gutem altem Holze bereit hatte, machten, daß alle seine Instrumente ausnehmend schön und fleissig gearbeitet sind.

Der hambur gische Bach besitzt von diesem Meister ein Clavichord, welches ausser seinen übrigen Vollkommenheiten, drey Eigenschaften hat, die man viel leicht bey keinem andern Clavichord in der Welt mehr antrift.

Ersttich klappert es nicht, unge achtet es beynahe dreissig Jahr alt ist, und der Besitzer Miriaden von Noten darauf gespielt hat; zweytens verstimmt sichs beynahe gar nicht, und drittens hat es ein Tracktement, wodurch der Ton weit länger als auf andern Clavieren auf gehalten und alle mögliche Arten von Forte und Piano herausgebracht, und das Tragen und 2 Beben der Töne deutlich, ohne Uebelklang, gehört wird." Tagebuch seiner Musikalischen Reisen Durch Böhmen, Sachsen ..., 1773, p. 15 

1836

"Silbermann, Gottfried [...] né a Frauenstein, le 14 janvier 1683, apprit les éléments de la facture des orgues chez son frère à Strasbourg, et donna, dès 1714, une preuve de son habileté par la construction de l'orgue de la cathédrale de Freyberg, composé de quarante-cinq jeux. De retour en Saxe, il s'était fixé dans cette ville, et y avait établi des ateliers pour la construction des instruments à clavier.

Soit qu'il eût eu connaissance des essais de Schrœter pour la construction des pianos, soit que les travaux contemporains du facteur français Marius et de l'Italien Cristofali ou Cristofori, lui eussent été signalés; soit enfin qu'il eût trouvé lui-même le principe de cet instrument dans le tympanon, il est certain qu'il fut un des premiers facteurs qui en fabriquèrent, et que l'invention du piano lui fut généralement attribuée en Allemagne en 1750. Schrœter n'en réclama l'honneur qu'après la mort de Silbermann.

Celui-ci, ayant construit deux de ces instruments, les soumit à l'examen de Jean Sébastien Bach qui, donnant de justes éloges à la nouveauté du mécanisme, trouva cependant le son faible dans les octaves supérieures.

Frappé de la justesse des observations de ce grand artiste, Silbermann se livra en silence à de nouvelles recherches, et cessa de mettre de nouveaux instruments en vente jusqu'à ce qu'il eut enfin trouvé le moyen de leur donner un volume de son plus intense. Après beaucoup d'essais et de dépenses, il put enfin faire essayer un nouveau piano par J.-S. Bach, qui le déclara sans défaut.

Dès ce moment, les pianos de Silbermann acquirent de la célébrité. Cet habile facteur fut aussi l'inventeur, en 1740, du clavecin d'amour, instrument dont les cordes avaient une longueur double, et reposaient vers les deux extrémités sur les chevalets placés à égale distance, en sorte qu'étant frappées par le milieu, elles rendaient un son double à l'unisson. Hoehnel, de Meissen, a perfectionne cet instrument, dont les sons étaient à la fois puissants et moelleux. [...]" Biographie universelle des musiciens: et bibliographie générale ..., Volumes 7-8, François-Joseph Fétis, p. 39-40  

"Godefroi SILBERMANN de Freyberg inventa un clavecin particulier qu'il nomma clavecin d'amour. Outre le sautereau ordinaire, il avait un mécanisme semblable à celui du clavicorde." Gazette musicale de Paris, Volume 3, 1836, p. 205-206 

1853

"[...][...] Um diese Zeit [1726] soll Gottfried Silbermann, wie schon Seite 6 bemerkt ist, das erste Clavier mit Hämmern nach Christoph Schröters Modell gebaut haben.

Da die weltberühmte Künstlerfamilie Silbermann nicht nur im Clavier-, sondern auch noch ganz besonders im Orgelbau sich einen unsterblichen Ruhm erworben hat, so dürfte es wohl einiges Interesse bieten, über deren Ursprung und Wirken etwas Näheres zu erfahren.

Es freut mich daher um so mehr, hier im Stande zu sein, aus sicheren Quellen geschöpfte Nachrichten darüber zu geben, zumal da mir bekannt ist, dass manche Schriftsteller, worunter selbst Schilling und der gefeierte Lexikograph Gerber, dieselben nicht nur unvollständig, sondern auch oft unrichtig gegeben haben.

*) Docken oder Springer nannte man diejenigen Hölzchen, welche in einer Reihe lothrecht unter den Saiten hinten über den Tasten angebracht waren. Sie gingen durch den Resonanzboden und hatten oben eingesetzte Zungen von Rabenfedern, welche die Saiten berührten.

Andreas und Gottfried Silbermann waren die Söhne eines Zimmermanns, Namens Michael Silbermann. Ersterer wurde zu Gravenstein in Sachsen am 19. Mai 1678, Gottfried in dem Dorfe Kleinbobritzsch (einem Filjal von Frauenstein) am 14. Januar 1683 geboren.

Seinem Taufprotokoll sollen die Worte beigefügt sein: „Gott gebe diesem Kinde Leben und Segen." Beide Brüder widmeten sich anfangs dem Schreinerhandwerk. Andreas ging im Jahr 1700 auf Reisen, und kam 1701 in Hagenau an, wo er sich mit dem Orgelbau bekannt machte.

Von da ging er nach Strafsburg, wo er sich 1708 mit Anna Maria Schmid verehlichte, mit der er 9 Knaben und 3 Mädchen zeugte. Von diesen Söhnen blieben ihm aber nur 4 am Leben, nämlich: Johann Andreas, Johann Daniel, Johann Gottfried und Johann Heinrich.

Alle vier erlernten die Orgelbaukunst von ihrem Vater, welcher ihnen aber schon den 16. März 1734 durch den Tod entrissen wurde. Sein Sohn Johann Gottfried folgte ihm am 3. Mai 1762 in einem Alter von 40 Jahren. Andreas Silbermann (Vater) verfertigte von 1703 bis 1734 in Strafsburg 30 Orgeln.

Sein Bruder Gottfried lebte von 1712 an zu Freiberg in Sachsen, wo er aber so lose Streiche trieb, dass er bald flüchtig gehen musste. Er ging zu seinem Bruder nach Strafsburg, und erlernte bei diesem sofort auch die Orgelbaukunst.

Im Jahr 1707 wollte er eine Nonne entführen, wurde aber dabei entdeckt und musste eilig die Stadt verlassen. Nach manchen Kreuz - und Querzügen kam er endlich nach Frauenstein zurück, und baute daselbst die erste Orgel.

Später setzte er sich in Freiberg nieder, wo er Kurfürstlich Sächsischer Hof- und Landorgelbauer wurde. Er unterhielt stets 8 bis 10 Arbeiter, und hat nicht nur mehrere sehr grossartige und kunstreiche Orgelwerke geliefert, sondern auch in der damaligen Zeit die besten Claviere gebaut. Er war im höchsten Grade eigensinnig und ruhmsüchtig, und konnte es dem grofsen Meister Bach niemals vergessen, dass er ihm an seinen Clavieren einiges tadelte. Er starb 1753 zu Dresden.

Die drei Söhne seines Bruders in Strafsburg betrieben bis zum Jahr 1751 den Orgelbau gemeinschaftlich. Johann Daniel wurde um diese Zeit von seinem Oheim Gottfried nach Freiberg berufen.

Daniel kehrte nicht wieder zurück; er hatte beim Bau der Orgel in der katholischen Kirche in Dresden mitgewirkt, und schlug nun, nachdem er durch den Tod seines Onkels in den Besitz eines ansehnlichen Vermögens gekommen war, seinen Wohnsitz in dieser Residenz auf.

Er erwarb sich den Titel eines Hofkommissarius, und verfertigte Claviere und Drehorgeln. Daniel war verheirathet mit Elisabetha Bär, und starb 1766 in einem Alter von 49 Jahren zu Leipzig. Seine Ehe war nur mit einem Söhnchen gesegnet gewesen, das aber schon in den Kinderjahren starb.

Sein ältester Bruder Andreas verheirathete sich zu Strafsburg im Jahr 1742 mit Anna Salome Mannberger, mit der er 9 Kinder zeugte, wovon jedoch 7 schon früh starben. In

seinem 60. Jahr verehlichte er sich nochmals mit Elisabetha Schatz, welche aber kinderlos blieb. Von seinen ihm gebliebenen zwei Söhnen widmete sich der älteste (Johann Josias) wieder dem Orgelbau, der jüngere, Johann Andreas, aber wurde Kaufmann. Johann Josias starb schon im 21. Lebensjahr, nachdem ihm sein Vater 1783 im 71. Jahr seines Lebens vorangegangen war.

Johann Heinrich, der Jüngste von Johann Andreas (Vater) starb 1799, 72 Jahr alt, war ein ausgezeichneter Claviermacher. Er gilt als Erfinder des Cembal d'Amour und der Hebung des Hammers vermittelst einer Stofszunge. (An dein Cembal d'Amour trafen die Hämmer die Saiten so ziemlich in der Mitte. Hinter beiden Stegen war Resonanzboden.)

Heinrich war mit Katharina Margaretha Mosseder verheirathet, mit welcher er 2 Knaben und 1 Tochter zeugte. Johann Friedrich, sein ältester Sohn, ein sehr geschickter Claviermacher und geschätzter Organist, starb 1807 an einer Geisteszerrüttung, 45 Jahr alt. Sein zweiter Sohn, Johann Heinrich, studirte die Rechte und übernahm später die Buchdruckerei seiner Schwiegerältern.

Die Zahl der Orgeln, welche Andreas Silbermann ältester Sohn, in Verbindung mit seinen Brüdern verfertigte beträgt 54; die seines Vaters 30 und die seines Oheims Gottfried ungefähr eben so viel. Es existiren demnach gegen 114 Orgeln von dieser Familie.

Von Gottfried Silbermann wird besonders gerühmt, dass seine Clavierinstrumente sehr dauerhaft gewesen seien. Gerber sagt in seinem alten Tonkünstler-Lexikon, Bach in Hamburg habe ein Clavierinstrument von diesem Meister 50 Jahre lang benutzt, ohne dass es klappernd geworden wäre.

Auch habe es unverändert die Stimmung (?) gehalten, obgleich Bach Miriaden Noten darauf gespielt hätte. Das klingt nun freilich etwas stark, und der gute Gerber dürfte dabei vergessen haben, dass er von einem Metallsaiten-Instrument aus dem 18ten Jahrhundert dieses nachschrieb, von dem so etwas selbst unter den Händen eines Bach's wohl nicht erwartet werden konnte.

Die ersten Dämpfungen am Clavier bestanden gewöhnlich aus einer dünnen, gegen 3 Zoll breiten Leiste, die über den Saiten hinlag, und die unten mit Wollfrangen oder irgend einem weichen Stoff besetzt war.

Oefter wurde diese Leiste durchgeschnitten, und wieder mit Charnieren verbunden, damit man einige Octaven gedämpft lassen könnte, während die Töne des Theils, wo die Leiste gehoben wurde, forthallten.

Manche Meister legten auch statt der Dämpfung eine Leiste mit Tuch überzogen vor die Kante des Stimmstocks, unter die Saiten, die zum Schieben eingerichtet war und sich mittelst einer Art Registerzug an die Saiten andrücken liess.

Erst im Jahr 1765 gelang es eine Dämpfung anzubringen, mit der jeder Ton einzeln gedämpft und angehalten werden konnte. Für den Erfinder dieser Art Dämpfung gilt der Orgelbauer Lenker in Rudolstadt. Die Tangenten brachte Lenker mit der Bewegung des Hammerwerks in Verbindung, und legte sie unter die Saiten. (Cristofali, geb. in Padua, hatte schon bei seiner in Florenz gemachten Erfindung einer Hammermechanik (1720) Bedacht auf eine für jeden Ton gesonderte Dämpfung genommen. Lenker kann demnach nicht als Erfinder gelten.)

Später wurden sie über den Saiten angebracht, und mittelbar durch Abheber oder Stecher von den Tasten gehoben. Eine der ältesten Dämpfungen dieser Art ist die sogenannte Stiefeldämpfung, wie sie an den alten Wiener Flügeln angetroffen wird.

In England gilt ein Irländer für den Erfinder des vom Hammer getrennten Dämpfers, welcher daher dort lange Zeit der „irische" genannt wurde." Der flügel; oder, Die beschaffenheit des piano's in allen formen: Eine ..., Heinrich Welcker von Gontershausen, 1853, p. 110-111

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