home
| Pianoforte-makers
in Germany
1836 FLÜGEL
Zwar ist nicht zu läugnen, daß einige Instrumentenmacher, namentlich der Orgel- und Instrumentenmacher Christoph Ehrlich zu Bamberg u. a. m., aufrechtstehende, durchaus dreichörige Flügel von nur 8 F. Höhe, 4 F. Breite und 2 F. Tiefe, mit einem Umfang von bald 6, bald 6 ½ bis 7 vollen Octaven und einem Mechanismus von eigener Schwerkraft und deutscher Auslösung, verfertigt haben, welche alles leisten, was dieser Form immer möglich ist; demungeachtet ist nicht in Abrede zu stellen, daß die Temperatur, besonders bei niedrigen Zimmern, eine weit größere und nachtheiligere Einwirkung auf die Stimmhaltung der aufrechten als liegenden Flügel ausübt, weshalb es keines besondern Beweises bedarf, da die Naturlehre, ohne Widerspruch, gründlich darüber entscheidet und daß ferner dem horizontalen Flügel, in Ansehung der dauerhaften und schneller wirkenden Mechanik, der Vorrang ebührt, wiedie Erfahrung durch eine Menge Instrumente sattsam dargethan hat, und wenn auch die Pyramidalflügel einen starken Ton haben und sich meicht spielen lassen, werden die liegenden in sehr schnellen und schwierigen Paßagen noch weniger Anstrengung erfordern, eine Behauptung, welche mit der Theorie von der Bewegung vollkommen übereinstimmt und die alle übertriebenen Lobsprüche der Kabinetflügel zu würdigen und in ihre rechten Schranken zu versetzen im Stande sein wird. Bergl. Des Orgel- und Instrumentenmachers Christoph Ehrlich, zu Bamberg, neuester Plan zum zweiten Abonnement auf Pianoforte, Guittarren, dann liegende und aufrechtstehende Flügel. Bamberg 1815, wo esheißt: „es sei ein Vorurtheil, wenn man hinsichtlich der Stimmung diese Gattung aufrechtstehender Flügel den liegenden nachsetzen wollte, da erstere immer ihren Chorton halten und innerhalb einem Jahr nur viermal gestimmt zu werden brauchen und sich dennoch in einem vollkommnen (?) spielbaren Zustand während dieser Zeit befinden; auch sei an Stärke des Tons ohnehin zwischen beiden Formen nicht der mindeste Unterschied, wohl aber unläugbat, daß der aufrechtstehende als Meuble vor jedem liegenden, in Betracht der Raumersparung, den Vorzug verdiene und daß die obersten Töne bei den aufrechtstehenden, der durchdringenden Silberton der der Piccolflöte weit näher kommen, als jene der gewöhnlichen." Abhandlung über Klavier-Saiten-Instrumente, insonderheit der Forte-Pianos ..., 1836, p. 16-17
EHRLICH
Click on the links above
For references see page
|