home
| Pianoforte-makers
in Germany
Leipzig
287 Ein Concertflügel mit englischem Mechanismus. 288 Ein Pianino mit englischem Mechanismus." Verzeichniss der zu der diessjährigen Ausstellung eingesendeten ..., Dresden, 1840, p. 47
Derselbe darf als Konzertflügel seiner Wirkung gewiß sein, indem die schärfere mittlere und obere Region, zwar der Fülle des Basses nicht entsprechend, wohl geeignet ist, ein brillantes Spiel zu unterstützen. Der Preis war zu 1000 Rthlrn. angegeben. Die Instrumente dieser alten Offizin, welche unter Leitungdes Herrn Dr. Härtel hauptsächlich Instrumente mit Englischem Mechanismus bauet und eines der umfangreichsten Pianofortegeschäfte jener gewerbreichen Stadt bildet, erfreuen sich der Gunst des Publikums." Amtlicher Bericht über die allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung ..., 1845, p. 207
– Wenn schon dieser Preis an und für sich bei dem grossen Publikum die Meinung begründet, dass ein Flügel, der fast das doppelte und dreifache als einer der andern kostet, auch bedeutend besser als alle andern sein muss, so können wir in so fern demselben beipflichten, als das Instr. in der That auf das eleganteste und kostbarste, durch die daran verwendeten, eingelegten Arbeiten, ausgestattet ist. Doch steht solche Ausstattung eigentlich mit dem absoluten Instrumente in gar keiner Berührung. Das Innere zeigt ebenso eine höchst elegante und correkte Arbeit. Die Construction ist ganz genau der von Broadwood in London nachgebildet. Die Spielart sehr angenehm, präcis und ausserst kräftig: der Ton voll, markig besonders im Bass, in der mittlern und obern Lage mehr scharf, daher für das Concert sehr geeignet. Nur der hohe Diskant ist stumpf, ohne Nachhall, und beim schnellen und starken Angreifen pochend. Trotzdem aber muss man anerkennen, dass die Herren viel Mühe, Zeit und Arbeit verwendet haben, um ein so vollkommenes Instrument herzustellen, welches sowohl ihnen, als der ganzen deutschen Pianoforte-Industrie zur Zierde gereicht. Nur die Frage drängt sich auf, warum gehen aus den Offizinen, die mit den meisten pecuniären Kräften ausgestattet sind, gar keine selbstständigen Erscheinungen oder nur Verbesserungen hervor, während letztere doch wenigstens an manchem Instr. wahrzunehmen sind, die gerade von den kleineren Fabrikanten eingeliefert sind (Weil die Kleinen eine Zukunft gewinnen wollen, die Reichen aber eine Gegenwart haben und für die zukunft ziemlich gesichert sind. C. G.). Ein theures Modell von einem berühmten Engländer oder Franzosen kommen lassen und bezahlen und dieses in allen seinen Einzelnheiten nachahmen zu lassen, ist allerdings auch ein wirkliches Verdienst für die Industrie. Ob aber nicht jeue selbstständigen Leistungen, und sollten sie selbst nicht von dem günstigsten Erfolge gekrönt sein, höher anzuschlagen sind, da sie einen selbstthätigen, strebenden und denkenden Geist dokumentiren, der selbst bei beschränkten Mitteln es nicht scheut, Zeit und Geldkräfte auf oft so mühevolle, selten lohnende Versuche zu verwenden, dürfte dann doch bei Beurtheilung derartiger Leistungen wohl in Erwägung zu ziehen sein. Wie wenig aber mancher Berichterstatter, z. B. der der Allg. Preuss. Ztg., hierauf Rücksicht genommen hat, wie eigentlich jene Beurtheilung nichts weiter ist, als eine bunt durch einander geworfene catalogische Aufführung der Instr., beidenen eines oder zwei, angethan mit dem Flitterwerk hohler Redensarten dem Publikum als die Gipfelpunkte menschlicher Thatkraft angepriesen werden, während alle andern, in ihrem stummen nichtsdurchklingenden Gefühle nur als die Piedesale jener Grössen herum gruppirt werden, das werden wir später, vielleicht bei einer andern Gelegenheit, specieller zu beleuchten Veranlassung haben." Berliner musikalische Zeitung, 12/10/1844, p. 36
Die Einsender hattn sich durch diese ersolgreichen Bemühungen erneuerten Anspruch an die grosse goldene Medaille erworben." Bericht über die Ausstellung sächsischer Gewerb-Erzeugnisse in Dresden im Jahre 1845, 1846, p. 150
Die berühmte Firma Breitkopf und Härtl hatte einen Concertflügel ausgestellt mit englischer Mechanik, schön gebaut und vom kräftigem Tone. [...] Diese beiden Instrumente waren wohl in Beziehung auf Gleichförmigkeit und Schönheit des Tones die vorzüglichsten Instrumente auf der Ausstellung, selbst das Breitkopsische Instrument nicht ausgenommen. [...] Von Tafelförmigen Pianofortesfanden sich gleichfaus drei Aussteller. [...] Breitkopf und Härtl in Leipzig. Sein Pianoforte hatte englische Mechanik, war jedoch von nicht angenehmen Ton. Hartmann in Deipzig ein Pianoforte von englischem Bau mit zwei eisernen rechtwinkeligen Spreizen und englischer Mechanik, für 100 Thlr. Ton nicht übel." Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins für das ..., 1850, p. 749-752
Es hatten diese Herren näm lich durchaus nicht die Absicht, die Weltausstellung zu beschicken, und nur der dringende Wunsch der betheiligten königl. Commissäre, auch diese Branche sächsi scher Industrie dort vertreten zu sehen, konnte sie schließlich dazu bestimmen. Hatte schon seit längeren Jahren diese Fabrik sich eines guten und ausgebreiteten Rufes zu erfreuen, so steigt derselbe namentlich in den letzten 10 Jahren da durch, daß sie zuerst in Deutschland an den Bau großer Concertflügel mit sogenanntem englischem Mechanismus, d. h. mit stehendem Hammerstuhl und Stoß zungen, sich wagten. Sie legten im Wesentlichen das damalige Broadwood'sche System zu Grunde. Obgleich schon damals die Erard'schen Instrumente, namentlich die aus der Pariser Fabrik dieses Hauses hervorgegangenen, sich unter den Virtuosen von Fach des größern Rufes in Bezug auf Fülle und Weichheit des Tones erfreuten, so hielten sie doch da für, daß für Deutschland nur das Broadwood'sche System der Hammerbewegung zu adoptiren sei, da dieses offenbar weit größere Dauer hat und nicht so oft einer Durchsicht bedarf, die bei der Masse von größern und kleinern Städten ungleich kostbarer durch die ewigen Hin- und Hertransporte wird. Es galt aber auch für Deutschland, einen leich tern Anschlag der Instrumente zu gewinnen, als der seit langen Jahren in England gebräuchliche, und hierin ist wohl von dieser Fabrik das Möglichste geleistet. Die jetzt aus dieser Fabrik hervorgehenden Con certflügel sind, abgesehen von kleinen, weniger wesentlichen Abweichungen, eine Combination des neuesten spielt wurden, Broadwood'schen und des Erard'schen Systems. Nach letzterem ist namentlich die metallene Barre im Discant und die Agraffen, durch die sich die Saiten am Stimmstock ziehen, geformt. In Deutschland namentlich erfreuen sich diese In strumente des allgemeinsten Beifalls, und möchte dafür am Besten sprechen, daß Künstler, wie Hiller, Döhler, Mendelssohn, Klara Schumann, Reineke, Rietz c. sich selbst dergleichen zu eignem Gebrauche angeschafft haben, sowie daß seit einer Reihe von Jahren in den Abonnementsconcerten des Leipziger Gewandhauses, in denen bekanntlich kein Pianist von Bedeutung versäumt, sich hören zu lassen, nur diese Instrumente ge ja daß Thalberg, Klara Schumann, Döhler c. sich derselben für ihre Concerte in Dresden, Berlin, Hamburg, Bremen, wenn es irgend möglich war, bedienten. Der Preis dieser Concertflügel ist 500 Thlr., – wobei kein Unterschied gemacht wird, ob das Instru ment in Mahagony- oder in Jakaranda- (Rosewood Palissander) Gehäuse gearbeitet sei; ein Preis, welcher ungefähr die Hälfte dessen ist, was in England (120 – 130 Guineen) gefordert wird, während das Aeußere in der Regel eleganter ist, als jenes der ori ginal-englischen Instrumente. Neben diesen großen, sogenannten Concertflügeln beschäftigt sich die genannte Fabrik noch mit der Erbauung von tafelförmigen Pianos nach dem neuesten System von Pleyel und Comp. in Paris. Diese Pianos, die an Fülle und Schönheit des Tones selbst die Flügel mit deutschem Mechanismus übertreffen und damit den Vorzug des gleichmäßigen und vortrefflichen Anschlags der englischen Mechanik verbinden, haben namentlich im Auslande durch ihre außerordentlich solide Bauart und vortreffliche Stimmhaltung einen großen Ruhm gewonnen, daß die Fabrik bei ihren zur Zeit noch beschränkten Localitäten den Bestellungen kaum genügen konnte. Der Preis ist 250 Thlr. Weiter gehen hervor neben großen Flügeln deut scher Mechanik (Preis 270 – 280 Thlr.) eine sehr große Zahl kurzer (sogenannter Stutz-) Flügel, welche in Stärke der Bauart und Mechanismus von den großen deutschen Flügeln durchaus nicht verschieden sind, sondern lediglich durch eine Verkürzung (um etwa 14 Zoll) an der Baßseite sich von jenen unterscheiden. Es sind dieselben außerordentlich kräftig gebaut, werden mit wenigen Ausnahmen in Jacarandaholz gearbeitet und kosten 240–250 Thlr. Von den billigeren Gattungen, die, wie in den größern Leipziger Fabriken, auch hier in Tafelform zu 130–160 Thlr. in deutschem Mechanismus gearbeitet werden, tüchtige Instrumente für das kleinere Bedürfniß, bedarf es hier keiner Erwähnung. Bemerkt möge schließlich nur noch sein, daß diefe Nebenbranche der alten Breitkopf und Härtel'schen Firma, deren Hauptgeschäft bekanntlich der Musikverlag ist, in welchem sie in früherer wie in neuester Zeit die Hauptwerke unserer classischen Componisten, wie der modernen Richtung vereinigt hat, von den jetzigen Besitzern mit besondrer Vorliebe gepflegt und schon deßhalb nichts versäumt wird, was zur Vervollkommnung und größter Solidität ihrer Fabricate beitragen könnte. Die sorgsamste und mehrjährige eigene Pflege der zu verwendenden Hölzer, beitung kommen, die sorgsamste Auswahl des übrigen Materials und die strengste Controle der Arbeiter selbst, bieten dem Käufer die sicherste Garantie, die deßhalb auch von der Firma für jeden Fehler der Fabrication, wenn sich dergleichen irgend zeigen sollte, bei guter Behandlung der Instrumente Seitens der Käufer, ge eistet wird. Bei einer speciell sächsischen Ausstellung in Dresden und der jüngsten großen Industrieausstellung in - Leipzig wurde die Fabrik mit der großen goldenen Medaille beehrt; bei einer früheren Ausstellung in Berlin bereits mit der großen silbernen Medaille. (Illustr. Zeitung von 1851.)" Zeitschrift für Orgel-, Clavier- und Flügelbau: sowie für d ..., 1853, p. 153-154
Wenigstens vier divergirende Spreizen, in diagonaler Richtung, welche alle wieder unter sich durch eiserne Schienen verbunden waren, machten den Corpus zum steifsten aller in der Ausstellung befindlichen, aber auch ebenso den Ton, welcher in dieser Hinsicht nur in dem Pianoforte von Zeitter und Winkelmann aus Braunschweig und Heubeck aus Nürnberg seines Gleichen fand. Nur der Ton in den höhern Octaven, welcher durch Steifheit des Korpus gewinnt, war schön. Spielart gut, die Mechanik complicirter als nöthig war.
Aus dem
eben Gesagten geht wohl von selbst hervor, daß sich viel mehr
vortreffliche Flügel alsvortreffliche Querpianos in der Ausstellung
befanden."
Bericht der Beurtheilungs-Commission bei der
allgemeinen deutschen ..., 1855, p. 104 - see also
1) einen großen Konzertflügel mit patentirter
Bauart und Resonanz, Die Neuerung, eine Art Absperrung des über dem Steg liegenden Theils um mehr Klang zu erhalten, hat den gewünschten Zweck nicht ganz erreicht und dürfte auf diese Weise angebracht, die Kosten des Instrumentes erhöhen. Broadwood erreichen einen ähnlichen Zweck mittelst eines durch die Saiten geschlungenen breiten Tuchbandes. Von größerer Bedeutung ist die Anbringung einer »doppelten Dämpfung« für 2 6/8 Oktaven des tiefsten Basses. Diese Dämpfung, von oben und unten zugleich dürfte der langsamen Vibration der Baßsaiten erfolgreich entgegenwirken und dadurch laufenden Passagen eine größere Deutlichkeit verschaffen. Der Stutzflügel war ein treffliches, wohlklingendes Instrument, verhaltnißmäßig unbedeutend aussehend, entwickelte er eine Frische und Kraft des Tones, welche bei so kleinem Bau höchst überraschend war. Das Tafelklavier mit symmetrischem Bau ließ viele ganz vorzügliche Eigenschaften erkennen, wogegen das Pianino einen mehr singenden lieblichen als kräftigen Ton hatte." Amtlicher Bericht Uber Die Industrie Und Kunst-Ausstellung Zu London Im 1862, p. 81
For references see page
|