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STEIN Carl
de Vienne

1836

 "Wir hatten vor wenigen Tagen Gelegenheit, in einem öffentlichen Konzerte ein vorteffliches Fortepiano zu hören, das seinem Meister, herrn Biber dahier, alle Ehre macht. Um so interessanter ist es, dass gerade jetzt ein Musterinstrument in München ist, das aus der Werkstätte eines der berühmtesten fortepianobauers in Europa hervorgegangen ist.

Schon seit bald hundert Jahren sind die Fortepianos von Stein berühmt, und haben sich den Weg gebahnt nach - man kann sagen - allen Punkten der Erde, wo interesse an der Musik zu finden war. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war Johann Andreas Stein Organist an der Barfüsserkirche in Augsburg.

Stein war nicht blos ein gründlicher Musiker, sondern auch ein ausgezeichneter Mechaniker und Orgelbauer. Er hat die Orgeln in der Barfüsser- und in der Kreuzkirche in Augsburg gebaut. Er war auch der Erfinder des Fortepianos.

Nachdem er mehreremal Paris besucht hatte, liess er sich in Wien nieder, und aus seiner dort erreichteten Fabrik gingen die berühmten Fortepianos hervor, die einen so wichtigen Einfluss auf die Tonkunst geübt, und dem Namen Stein eine bleibende Stelle in der Musik gesichert haben.

Seine nachfolger haben sein Werk in seinem Geiste fortgesetzt, und durch beständige Verbesserungen und Vervollkommnungen sich des Väterlichen Vermaächtnitzes würdig gemacht.

Der jetztige Inhaber der Anstalt in Wien, herr Carl Stein, ein ausgezeichneter Virtuos und Componist für das Fortepiano, hat viele Verbesserungen angebracht im Bau seiner Instrumente.

Er unternimmt jetzt eine Reise durch Deutschland nach Frankreich und England, um die Eigenthümlichkeiten der Bauart an den verschiedenen Orten genau zu unterzuchen, mit seinem System zu vergleichen und dadurch gegenseitig Mutzen und Förderung der Kunst zu veranlassen.

Auf die Reise ist Hr. Stein in München eingetroffen, und hat ein Instrument mitgebracht, das sich in allen Beziehungen durch Kraft und Anmuth des Tons, durch Gesang, Gleichheit der Register, Leichtigkeit des Anschlags, wie durch Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit des Mechanismus ausgezeichnet.

Es wird gewiss alle Musikfreundeinteressiren, in Erfahrung zu bringen, dass die ausgezeichnete Pianistin Dem. Boutibonne morgen Samstag am 28. diess im grossen Saale des k. Odeons auf dem Instrument des Hrn. Stein sich hören lassen wird. Eswird ein Motivmehr seyn, um diesem interessanten Konzert einen zahlreichen Besuch zuzuwenden." Müncher Taggblatt, 27/05/1836, p. 649-650 (digipress.digitale-sammlungen.de)

"Herr C. Stein aus Wien, Inhaber der berühmten Fortepiano-Fabrik, deren Instrumente in ganz Europa die Firma Stein aus, zeichnen, befindet sich seit einigen Tagen hier in Stuttgart, und hat einen seiner Flügel in dem Saale der Bürger-Gesellschaft aufgestellt.

Derselbe ist im Begriffe, nach Paris und London zu reisen, um mit den dortigen Instrumenten - Verfertigern einen Wettkampf zu bestehen. Jedoch darf dieses Beginnen dem bescheidenen Manne nicht als Anmaßung ausgelegt werden. Es soll ebensowohl dahin führen, die Vorzüge der Fremden sich anzueignen, als ihnen die Anerkennung deutschen Fleißes und deutscher Geschicklichkeit abzunöthigen.

Er hat zu diesem Zwecke bereits zwei von seinen ausgezeichnetsten Instrumenten nach jenen Städten vorausgeschickt. Außerdem ist Herr Stein auch ein Künstler im vollen Sinne des Worts auf dem Flügel.

Er ist nicht bloß Klavierspieler, und macht nicht bloß alle Gambaden, die menschliche Finger einstudiren können, sondern er gehört zu den vorzüglichsten musikalischen Improvisatoren unserer Zeit.

Er laßt sich beliebige Thema s aufgeben, und ent wickelt in seinen Phantasien darüber die kühnsten und glücklichsten Ideen. Sein Großvater war Johann Andrä Stein in Augsburg, der um die Mitte des vorigen Jahrhunderts das eigentliche Fortepiano erfand. Von ihm rührt die Tastatur mit Hämmern her, wodurch nach allmaligen Verbesserungen unser Fortepiano in seiner nunmehrigen Vollkommenheit entstanden ist." A. Lewald's Europa : Chronik der gebildeten Welt, 1836, Nummer 2, p. 569

1841

"Unter denjenigen, welche zu diesem ehrenvollen Stand puncte viel beigetragen haben, gehört der durch alten, eingebürgerten, schon von seinem Vater ererbten Ruf und durch die außerordentliche Vollkommenheit seiner Instrumente berühmte Fortepiano verfertiger Herr Carl Stein (Wieden am Glacis, Nr. 102 zum „Mondschein,“) früher Conrad Graf'sches Etablissement.

Unter allen von mir bis jetzt gehörten Clavieren anderer bekannter Meister, hörte ich noch nie eines, das sich durch so schönen, hellen, vollen Klang ausgezeichnet hätte, wie jene des Hrn. Stein. Hier hört man nicht den holzigen, schneidenden, eckigen Ton vieler Claviere, sondern eine markige Fülle, eine nachhaltige, tönende und vibrierende Schwingung des Tones; kurz einen Ton, der sich durch Klarheit und Frische auszeichnet.

Trotz der ungewöhnlichen Kürze des Clavierkörpers ist der Baß von erschütternder Wirkung; die Mitteltöne bringen eine höchst angenehme Wirkung hervor und die Primlage schallt so hell und rein wie Glasglockenklang.

Rechnen wir noch hinzu, eine sehr lange haltende, jedem Einflusse der Witterung widerstehende Stimmung, eine englische Besaitung, eine leichte Spielart, und eine sehr entsprechende, höchst elegante und moderne Form, so wird man es leicht begreiflich finden, daß die Kunsterzeugnisse des Hrn. Stein ienen Ruf verdienen, den sie allgemein genießen, und den sie sich auch jeder Zeit durch ihre innere Solidität erhalten." Der Wanderer, 16/11/1841, p. 1099

1845

"WAus der Musikwelt. Das k. k. Obersthofmeisteramt hat dem hiesigen bürg. FortepianoVerfertiger Karl Stein, in Berücksichtigung eines ausgebreiteten Geschäftsbetriebes und seiner, um die Verbesserung des Fortepiano-Baues sich erworbenen Verdienste, den Titel eines k. k. Hof-Fortepiano-Verfertigers zu verleihen befunden." Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt, Volume 37, 1845, p. 47

"Über die (im Sammler vor Kurzem gemeldete) Ernennung des Hrn. Karl Stein zum k. k. Hof-Fortepiano-Verfertiger, lesen wir in der „Wiener Zeitung“ Folgendes :

Diese Ernennung erzeugt in der Kunstwelt eine um so freudigere Bewegung, als fich an dieses Ereigniß mehrere für die Kunstgeschichte höchst interessante Daten knüpfen. Hr. Karl Stein, sowol auf hiesigem Platze, als in der ganzen musikalischen Welt theils durch eine neuen Erfindungen und Verbesserungen, theils durch seinen ausgebreiteten Geschäftsverkehr rühmlicht bekannt, ist ein Enkel jenes berühmten Joh. Andr. Stein, welcher zu Augsburg im Jahre 1728 geboren, später daselbst Organist, Orgelbauer und Fabrikant der Fortepianos, von welch Letzteren er, wie wir in Pyrer"s Encyklopädie lesen an siebenhundert erzeugte, und die durch eine finnreichen Erfindungen und Verbesserungen einen europäischen Ruf erhielten.

Diese Künstlerschaft vererbte fich vom Vater auf den Sohn, und von diesem auf den an noch lebenden Enkel Hrn. Karl Stein, defen ausgezeichnetes Wirken erst kürzlich, wie wir Eingangs erwähnten, so rühmliche Anerkennung fand. Man rühmt an Hrn. Stein's Instrumenten ebenso den starken, klangvollen und reinen Ton, als man die elegante und geschmackvolle äußere Form bewundert.

Ein großer Theil der Vollkommenheit dieser Instrumente mag wol mit Recht auf Rechnung des Umstandes kommen, daß Hr. Stein selbst einer der vorzüglichsten Klavierspieler Wiens ist, und seinen Fabrikaten daher jene Vorzüge zu verleihen weiß, die ein derlei Instrument dem Virtuosen werthvoll machen, und dem durch bloße technische Ausführung, wenn sie auch noch so sorgsam überwacht wird, doch nie jener Werth ertheilt werden kann, den sich der Virtuose auf diesem Instrumente wünschen muß." Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt, Volume 37, 1845, p. 75

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