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ECK Jacob Johann
in
Köln, Zurich, Amsterdam

1845

"Köln hat eine der bedeutendsten Musikleihanstalten (Eck et Comp.) und Musikalienhandlungen; bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin der Pianoforte-Fabrik des Hrn. Eck et Comp. hier etwas ausführlicher zu gedenken.

Ich hörte schon auf meiner Reise über die ausgezeichneten Instrumente dieser Fabrik die günstigsten Urtheile, und nahm mir vor dieselbe zu besuchen, was ich denn auch in Köln anwesend, nicht unterließ, obgleich ich an den Inhaber weder ein Empfehlungsschreiben hatte, noch auch mich auf irgend Jemanden berufen konnte.

Ich ließ mir zu diesem Behufe die Adresse geben und mit Hilfe des Stadtplanes gelang es mir bald das Gesuchte zu finden. Ich traf hier Hrn. Lefebre den Compagnon Eck's, der mich nicht nur auf eine zuvorkommende Weise empfing, sondern auch, nach dem ich den Wunsch ausgesprochen, seine Fabrik zu besehen, sogleich in den verschiedenen Werkstätten und Arbeitszimmern mit der freundlichsten Bereitwilligkeit selbst herumführte.

Es ist dieses Etablissement eines der interessantesten, die ich noch gesehen. Von dem kleinsten Metallstifte bis zum fertigen Instrumentenkasten wird hier Alles in abgesonderten Appartements verfertigt, eine eigene Schlosser-und Tischlerwerkstätte, eine Metall gießerei, Drechsler arbeitszimmer 2c. liefern die einzelnen Theile; und jedes Individuum arbeitet wieder das für ihn bestimmte einzelne Stück; diesem großartigen Institute aber steht al sleiten des Organ Hr. Jacob Eck vor, einer der intelligentesten und wissenschaftlich gebildetsten Männer seines Faches.

Die Einrichtungen seiner Fabrik sind Resultate eine stiefen Studiums und die Ergebnisse jahrelangen Grübelns und Versuchens.

Ich habe in Hrn. Eck einen Mann kennengelernt, dessen ausgebreitetes Wissen, dessen gründliche wissenschaftliche Bildung mich überraschten. Seine Präliminare beider Anfertigung eines neuen Instrumentes sind in der That gelehrte Deductionen.

Ich erbat mir von ich meine Erklärung eines solchen, die er mir auch bereitwillig gab; allein sein gründliches Eingehen läßt eine Oberflächlichkeit nicht zu, weßhalb solche Erklärungen mehr einer Kunstvorlesung als einer gewöhnlichen Mittheilung gleichen.

Seine Pläne können nicht trügen, denn sie sind festgestellt auf Grund einer mathematischen Berechnung. Wie geistreich ist nicht sein Verfahren beider Construction des Saiten bezuges und der Resonanzböden.

Die Gründlichkeit, welche die Wirkungen ficher bestimmt, in dem sie auf die primitiven Ursachen zurück geht, muß unsere Bewunderung hervorrufen; die höchst geistreiche Weise aber,in dererdie Theorie auf die Praxis anwendet, überzeugt uns von der Stichhältigkeit der ersteren, wie von der Intelligenz der letzteren.

Ich bedauerte sehr, daß Hr. Eck die Resultate seines Studiums, die nicht nur für den Clavierspieler und Instrumentenmacher von großem Nutzen, sondern auch für jeden gebildeten Musikfreund von vielem Interesses ein würden, nicht veröffentliche, und konnte mein Befremden nicht ganz verbergen, daß er dieselben absichtlich vor jeder allgemeinen Zugänglichkeit abschließe.

Eck suchte sich jedoch von dem Verdachte der Geheimniß krämerei zu reinigen, in dem er mich versicherte, daß er Willens sei, diese Resultate seines Studiums, die Abhandlungen über diese Gegenstände nach voraus gegangener sorgfältiger Durchsicht durch den Druck zu veröffentlichen.

In seinem Magazinefür fertige Instrumente finden sich verhältnißmäßig wenige Pianoforte, die vorhandenen aber zeichnen sich durch Tonfülle und Weiche, vorzugsweise aber durch eine seltene Kraft des Klanges aus. Ich habe dort ein Instrument gefunden, das eines der besten, die ich noch gehört, dabei aber das schönste, das ich noch jegesehen.

Dieses Prachtexemplar war für die Frau Herzogin Sagan von Talleyrand, geborne Prinzessin von Kurland bestimmt. Es ist in Palisander und Rosenholz auf szierlichste und geschmackvollste mit leicht gehaltenem Schnitzwerk im Renaissance-Styl geschmückt; auf der vorderen Klappe befinden sich die Namens züge der Prinzessin mit der herzoglichen Krone in Metall und Perlen in erhabener Arbeit.

Daselbster fuhrich auch, daß vor nicht langer Zeit ein ähnlicher Flügel für die Prinzessin von Baiern nach München abgegangen, in welchem das Schnitzwerk von der Hand des bekannten Bildhauers Stephan herrührte.

Eck hat, wie ich schon früher sagte, eine bedeutende Musikalien-Leihanstalt, er hat von dieser aber in der ganz neuen Zeit auch noch ein Filiale in Amsterdam errichtet, und mit ihm zugleich ein Depot von Instrumenten. 

Daß dieser in seinem Fache ausgezeichnete Mann in seinem Kunstwirken auf häufige Hindernisse gestoßen und noch stoßt, ist wohl voraus zu sehen, allein jenem, der auf selbst gebrochener Bahnsein eigenes Ziel zu erstreben sich bemüht, erwächst in jedem Hindernisse ein neues Hilfsmittel, und so steht Eck bei nahe schon an dem Ziele, das er sich gesteckt. Möge seine Kraft nicht erlahmen in der Kunstthätig zu sein, aber auch unter so großen Anstrengungen sein physisches Wohl befinden nicht leiden! " Wiener Allgemeine Musik-Zeitung, 1845, p. 197-198

1868

"Im Jahre 1848 ließ sich der ausgezeichnete Clavierbauer Jacob Eck aus Cöln in Zürich nieder und gründete in Verbindung mit Nik. Hübert eine Pianofortefabrik. Wilhelm hatte viel Umgang mit ihnen und gewann so eine tiefere Einsicht in den Detailbau der Instrumente und in die Gesetze der Akustik.

Leider starb Eck schon im folgenden Jahre: „ein herber Verlust, ein edler Mann, dessen Andenken stets lebendig in mir fortleben wird. Später zog der Clavierbauer Hüni von Rapperswyl nach Zürich und vereinigte sich mit Hübert.     

Die Firma Hüni und Hübert wurde ein großes Geschäft, das seine Flügel und Pianinos und Tafelclaviere, die sich durch soliden Bau, gute Stimmung, elastisches Spiel und vollen, weichen Ton auszeichnen, in alle Welttheile versendet und auf den Weltausstellungen ehrenvolle Preise errungen hat. 

Der Clavierbau in Zürich gibt ein lehrreiches Beispiel, wie ein im Anfange kleines Geschäft durch meisterhafte Leistung und geistigtechnische Fortbildung sich zu einem großen Umfang aufschwingen kann, und es bildet derselbe jetzt in Zürich, vertreten durch Hüni und Hübert und andere geachtete Firmen, einen blühenden Industriezweig.

Wilhelm trat zu jener Firma mehr und mehr in engere Beziehung; er spielte die Instrumente regelmäßig ein, machte auf Härten und Ungleichheiten aufmerksam, und so konnten die Verfertiget sich in der Kunst, dem Spieler möglichst handgerecht zu werden, immer mehr vervollkommnen, wozu auch ihre Erfindungen und Verbesserungen im Bau der Resonanzböden, der Klangstäbe und der Saiten gespinnste Wesentliches beitrugen, während hinwiederum Wilhelm immer tiefer in das Studium des Baues und der Behandlung der Instrumente eindringen (Im Jahre 1862 wurde er von der zürch, Regierung als Elperte veaufttagt, die für die Weltausstellung in London von zürch.

Firmen gelieferten Pianofortes zu prüfen. und erkennen konnte, was auf diesem Gebiete überhaupt zu leisten möglich sei und in welcher Begrenzung das Pianoforte seine Stellung und Aufgabe in den Reihen der Instrumentation einzunehmen habe.

Mit der geschäftlichen Verbindung verknüpfte sich auch die freundschaftliche Seite.

Wilhelm hatte von 1854 bis 1861 seine Wohnung bei Hüni und Hubert und es sorgte die kluge und wohlgesinnte Frau Hüni wie eine zweite Mutter für den Iunggesellen; ihr schnelles Ableben im December 1857 gieng ihm nahe, und noch schmerzlicher berührte ihn später im December 1866 der rasche Tod von Hüni selbst.

Seit dem ist die blühende Pianofortefabrik in die alleinige Leitung von N. Hübert übergegangen." Wilhelm Baumgartner: Ein Lebensbild, 1868, p. 73-74

 

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